Ganz einfach: Sie gehören zu unseren besten Stories zum Thema Gebrauchsanleitungen! Die tekom hat in ihrem Blog zu einer Blogparade aufgerufen, auf der Suche nach schönen, lustigen oder verrückten Geschichten.
Da wir von Team doctima nicht nur beruflich, sondern jede und jeder für sich natürlich auch privat mit Gebrauchsanleitungen zu tun haben, können wir die eine oder andere Story dazu beisteuern.
„Mir hat sich ein Erlebnis bei der Recherche zu einer Gebrauchsanleitung – also quasi einer Anleitung im Werden – ganz besonders eingeprägt. Es war in der Anfangszeit von doctima als wir bei einem mittelständischen Maschinenbauer eine Begehung des neuen Produktprototyps hatten.
Da stellte mein Kollege die entscheidende Frage: ‚Was passiert eigentlich, wenn eine Bedienperson während des Testbetriebs ihre Hand in den Maschinenraum steckt?‘ Die lapidare Antwort des Entwicklungsingenieurs: ‚Das macht der nur einmal.‘
Nach einigen Diskussionen haben wir dann bei unserem Kunden durchgesetzt, dass die Konstruktion der Maschine noch einmal von Grund auf geändert wurde. Und darauf bin ich heute noch stolz, denn damals als kleines Startup hat das doch einigen Mut erfordert.
Andererseits weiß ich: Irgendwo da draußen gibt es vermutlich einen Menschen, der auch heute noch mit beiden Händen anpacken kann, weil wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben.“
Markus Nickl, Geschäftsführer von doctima
„Meine erste praktische Erfahrung mit Bauen nach Anleitung war vermutlich ein Lego-Spielzeug. Eventuell war es auch ein Überraschungsei-Inhalt, doch ich tippe auf Lego. Bei der Montage ging ich in jungen Jahren strikt Schritt für Schritt vor – eigene Strategien entwickeln oder wild drauflosbauen war nicht! Mein Vertrauen in Produktinformationen erhielt allerdings einen Knacks, als ich später Gebrauchsgegenstände montierte, deren Anleitungen fehlerhaft oder in jeglicher Hinsicht schwer zu lesen waren.
Nichtsdestotrotz baue ich noch immer gerne selber. Jedes funktionierende Teil ein Erfolgserlebnis: Das ist klasse und das möchte ich bei händelbaren Aufgaben nur ungern abgeben. Eine große Panne habe ich beim Gebrauch von Anleitungen noch nicht erlebt. Ehrlich! Meist war ich erfolgreich. Das liegt einerseits an der erwähnten, angewöhnten Skepsis gegenüber Anleitungen, die mehr Findigkeit hervorgebracht hat oder zu im Zweifel mehr Aufgeschlossenheit für fremde Hilfe führte. Andererseits liegt es am geduldigen Verfolgen des Ziels bis zum schönen Erfolgserlebnis.
Von mehr Pannen erzählen könnte ich aus dem Bereich Kochen. Eine Käse-Sahne-Soße, die im Ergebnis die Form eines einzigen riesigen Klumpens hatte, war eins der Highlights. Aber die ganze Geschichte würde hier den Rahmen sprengen.
Was ich favorisiere, klassisches Handbuch oder Video-Tutorial, das kommt darauf an. Schritt-für-Schritt-Anleitungen gehe ich vorzugsweise am Text durch. Besser als beim Video kann ich das Tempo dabei individuell steuern, wie nach Bedarf mal schnell den einen Inhalt scannen und den nächsten Abschnitt wiederum langsam dreimal nacheinander lesen. Lieber zum Video greife ich, wenn ich über ein Vorgehen einen Überblick gewinnen möchte (in ‚Überblick‘ steckt ja schon das Blicken, das Schauen). Oder, das ist mir neulich aufgefallen, wenn ich keine wirkliche Lust habe. Dann können mich begeisterungsfähige Sprecher*innen und eine ansprechende visuelle Umsetzung motivieren. So kommt der Spaß auf wie beim Lego, nur dazu noch Ton und Bewegtbild.“
Romy Stauch, Technische Redakteurin bei doctima
„Das Erste, was ich nach Anleitung gebaut habe, war ein Lego-Geländeauto aus der Technics-Reihe. Hier konnte man in Verbindung mit einem Motor das Fahrzeug fernsteuern. Mit der Anleitung in der Hand ging ich wie vorgegeben auf das Genaueste vor – sollte ja auch genauso funktionieren wie auf dem Coverbild! Wichtig war am Anfang, dass alle Bauteile in der notwendigen Anzahl vorhanden waren. Schritt für Schritt setzte ich dann nach der nummerierten und bebilderten Lego-Anleitung das Gefährt zusammen. Das war dann einfach ein Zusammenstecken der kleinen und großen Bauklötze, bis dann ein vollständiges Modell entstand. Das sah dem Motivbild dann recht ähnlich. Der Motor selbst wurde dann in das Chassis gesetzt.
Generell muss ich sagen, dass ich lieber selbst schraube, besonders wenn es um eine Sache geht, die ausschließlich für mich vorgesehen ist (Schrank, Fahrradzubehörteil, Elektronikbauteil etc.). Je nach Anwendungsfall benutze ich auch noch das klassische Handbuch (bspw. beim Zusammenbau von Möbeln – das ist meiner Meinung nach in einer gedruckten Anleitung übersichtlicher und eindeutiger). Es kann aber auch ein Video-Tutorial hilfreich sein, wenn es vor allem schnell gehen muss und zum Beispiel beim Fahrrad die Gangschaltung ausgetauscht werden soll. Da bietet sich eben eine videogestützte Schritt-für-Schritt-Anleitung eher an als ein gedrucktes Handbuch.
Besonders stolz war ich als ich meinen ersten Computerprozessor samt Kühler und Leitpaste mit Hilfe eines Video-Tutorials eingebaut und zum Laufen gebracht habe. Dabei war es besonders wichtig, dass die Leitpaste sorgfältig verteilt, aber auch nicht zu viel davon verwendet wurde. Das wurde im Video sehr gut gezeigt und vorgeführt, sodass es leicht an meiner CPU nachmachen konnte.“
Benjamin Mewes, Praktikant bei doctima
„Eine Panne mit Gebrauchsanweisungen wird mir im Gedächtnis bleiben: Ich hatte frisch meine erste eigene Wohnung bezogen und nun galt es einen Massivholz-Kleiderschrank aufzubauen. Mit tatkräftiger Unterstützung zweier Freunde war das kein Problem. Bis es an die Schiebetüren ging… Zwei außen, einer innen, die Türen waren drinn, aber ließen sich nicht schieben. Ich musste aber fortan nicht mit einem Mann im Kleiderschrank leben. Wir konnten ihn zum Glück nach kurzer Zeit befreien. Seitdem hat das gute Stück schon einige Ortswechsel hinter sich und diente höchstens meinen Kindern als Versteck (mit funktionierenden Schiebetüren).
Generell bin ich eine Gebrauchsanleitungs-Fetischistin. Ich lese wirklich bei jedem Gerät die beiliegenden Dokumente und gehe bei Möbeln & Co. Schritt für Schritt für Schritt vor. Auch wenn ich deswegen von meinem Mann – Typ ‚Das muss sich doch von selbst erklären!‘ – belächelt werde, so kenne ich doch beim Gebrauch so manchen Kniff, der ihm verborgen bleibt.
Wenn es um die Frage Video oder Text geht, bin ich für Text. Das liegt aber klar an der Umsetzung. Wenn ich nicht schnell zur entscheidenden Stelle navigieren kann, Abschnitte ohne nerviges Spulen wiederholen kann, dann lese ich lieber den Text. Ein 30minütige Video hat bei mir wenig Chancen, weil ich nicht schnell scannen kann, ob mein Problem überhaupt gelöst wird. Durch meine Arbeit bei doctima weiß ich aber, dass gerade Video-Anleitung viel besser umgesetzt werden können. Wenn ich für Alltagsgegenstände so tolle Lösungen parat hätte, wie sie meine Kolleg*innen für unsere Kunden entwickeln, dann wäre ich sicher eher Typ Video.“
Katharina Hirsch, Marketing-Assistentin bei doctima
Welche Geschichten haben Sie mit Gebrauchsanweisungen erlebt? Erzählen Sie uns davon in den Kommentaren. Weiteren Lesestoff finden Sie bei der Blogparade „Deine beste Story zum Thema Gebrauchsanleitung“ im tekom-Blog.