Inhaltsverzeichnis
Ist ein Umstieg von Variablen zu Datenknoten in SCHEMA ST4 sinnvoll? Absolut! Damit machen Sie einen großen Schritt in Richtung effizientes Contentmanagement. Datenknoten bieten zahlreiche Vorteile, die Ihre Redaktionsarbeit zukunftsfähig machen, einschließlich flexibler Verarbeitung und verbesserter Datenqualität. Doch was bedeutet das genau? Wir schauen uns zuerst die Unterschiede zwischen Variablen und Datenknoten an und dann zeige ich Ihnen, warum es sich lohnt, den Umstieg auf Datenknoten anzugehen.
Der Unterschied zwischen Variablen und Datenknoten in SCHEMA ST4
Falls Sie schon lange mit ST4 arbeiten und beide Konzepte kennen, können Sie gerne diesen Abschnitt überspringen. Für alle, denen das eine oder das andere Konzept bislang nicht so vertraut ist, fasse ich die Unterschiede von Variablen vs. Datenknoten hier kurz zusammen.
Variablen in SCHEMA ST4
Wenn Sie eine Variable definieren, schaffen Sie eine Art Behälter für einen Wert. Dies kann etwa ein Zahlenwert sein (z. B. Gewicht) oder ein Text (z. B. Produktname). In SCHEMA ST4 legen Sie Variablen in einer Variablentabelle fest. Diese kann einfach aufgebaut sein oder sehr komplex. Ich nutze als Beispiel eine einfache Variablentabelle und lege eine Zeile mit Produktnamen für zwei Serien (Spalten) fest. In Abbildung 1 sehen Sie genau so eine Tabelle, die für verschiedene Varianten eines Produkts – Serie 1 und Serie 2 – Produktnamen definiert: Wundermittel für Serie 1, Wunderelixier für Serie 2.
Soweit so plausibel. Spannend wird es, wenn es an die Wiederverwendung geht. Wir können bei einer Variablentabelle auf ganze Zeilen, Spalten oder auf einzelne Zellen zugreifen und diese referenzieren. Wenn wir das tun, wird optisch und auf Systemebene die gesamte Variablentabelle als Wiederverwendung angelegt, auch wenn wir tatsächlich nur eine einzelne Zelle im Content referenzieren. Sie sehen das in Abbildung 1 in dem blauen Eintrag „Variablentabelle“ unter „Variablen und Datenknoten“.
In Abbildung 2 sehen Sie den geöffneten Textknoten im Word-Editor. Im Content ist die Variable, also die referenzierte Zelle aus der Variablentabelle mit dem Wert „Wunderelixier“ als einfacher Content erkennbar.
Der Vollständigkeit halber und weil wir ja später auf die Bewertung der beiden Methoden kommen, schauen wir uns auch noch die XML-Struktur dieses kurzen Textknotens an. Wie Sie in Abbildung 3 erkennen, ist die XML-Struktur unserer referenzierten Variable eher spärlich. Das name-Tag und variant-Tag setzen sich aus der Position innerhalb der Variablentabelle zusammen und sind eher nichtssagend, da man sie nur schwer nachverfolgen kann.
Datenknoten in SCHEMA ST4
Was ist nun anders bei den Datenknoten? Datenknoten in SCHEMA ST4 enthalten keinen Inhalt an sich, sondern dienen als Träger für Metadaten. Wie eine Variablentabelle müssen Datenknoten in ST4 zuerst einmal angelegt werden. Während Sie bei der Variablentabelle alle Werte in einer Tabelle zusammenfassen können, müssen Sie jetzt pro Spalte (z. B. Produkt oder Serie) einen Datenknoten anlegen und hier dann die Eigenschaften (=Zeilen) als Metadaten definieren.
Steht dieses Gerüst, können Sie Zeit sparen und die eigentlichen Werte für die Metadaten importieren, z. B. aus einem Excel-Export aus einem PIM- oder ERP-System. Das Mapping, also die Zuordnung von Excel-Zelle zu Metadatum können Sie abspeichern und wiederverwenden, wenn eine Aktualisierung der Ursprungsdaten notwendig ist. Wenn diese initiale Einrichtung abgeschlossen ist, haben Sie z. B. pro Produkt jeweils einen Datenknoten mit allen technischen Daten in ST4 zur Verfügung. Das ermöglicht einen wesentlich spezifischeren Zugriff und bessere Kontrolle über die Inhalte. Wie, dazu kommen wir gleich.
Wie sieht es jetzt bei der Wiederverwendung aus? In Abbildung 1 sehen Sie den Datenknoten „Maschine 3“, der wiederverwendet wurde (blauer Eintrag unter „Variablen und Datenknoten“). Schon die Wiederverwendung ist hier informativer, denn es ist zumindest sofort zu erkennen, welcher Datenknoten wiederverwendet wurde.
Im Editor ist der Unterschied nicht groß. Das Metadatum „Gewicht“ aus dem Datenknoten „Maschine 3“ ist referenziert und lesbar (Abbildung 2).
Deutlicher ist der Unterschied in der XML-Struktur (Abbildung 3). Hier gibt vor allem der Tag-Name Auskunft über den Systemnamen des eingefügten Metadatums und bietet schon einen gewissen Aufschluss über den eingefügten Wert.
Vor- und Nachteile von Variablen und Datenknoten in ST4 aus Sicht eines Redakteurs
Alles auf einen Blick
Wie Sie in Abbildung 1 sehen, ist die Wiederverwendung eines Datenknotens aussagekräftiger als die einer Variable. Der Name des Datenknotens gibt mir mehr Informationen als eine komplette Variablentabelle, die im Redaktionsalltag wesentlich komplexer ist, als das hier bei uns im Beispiel der Fall ist.
Diese erhöhte Transparenz erleichtert nicht nur die ein oder andere Detektivarbeit, sondern auch den Redaktionsalltag ganz allgemein, insbesondere bei der Qualitätssicherung und der Produktion.
Dynamische Tabellen
Dynamische Tabellen lassen sich ausschließlich aus Datenknoten erstellen. Sie benötigen dafür noch nicht einmal einen Editor, nur den Dynamischen-Tabellen-Assistenten. Das mühsame Setzen von Referenzen auf Variablen in Tabellen gehört damit der Vergangenheit an.
Diese Vereinfachung spart nicht nur Arbeitszeit, sondern minimiert auch das Risiko von Fehlern. Das gilt besonders dann, wenn Sie gemäß dem „Single Source of Truth“-Prinzip Ihre Daten aus externen Systemen importieren (siehe oben). Damit haben Sie ohne Weiteres einen pflegeleichten, halbautomatisierten Workflow geschaffen. Bei Aktualisierungsbedarf werden die Daten per Excelimport und gespeichertem Mapping ins CCMS überspielt und dort in den Tabellen automatisch aktualisiert.
Content Delivery leicht gemacht
Ein wesentlicher Vorteil von Datenknoten ist der Informationsgehalt in der ausgegebenen XML-Struktur (Abbildung 3) und damit auch eine Verarbeitungsmöglichkeit des Contents. Über den Systemnamen können Sie auf die Metadaten im Datenknoten zuzugreifen und diese im Layout weiterverarbeiten: auf einer Website Filter setzen, Berechnungen durchführen oder Vergleiche im Content anstellen.
Diese Art von intelligentem Content erleichtert es Ihnen, gezielt die Informationen auszuliefern, die gerade benötigt werden.
Fazit
Datenknoten sind historisch betrachtet die Nachfolger der Variablen und zeichnen sich durch einen höheren Informationsgehalt aus im Vergleich zu ihren Vorgängern.
Flexibilität ist eine der größten Stärken von Datenknoten in SCHEMA ST4, da sich ihre Verarbeitung sehr individuell und vielseitig gestalten lässt. Der Initialaufwand ist etwas höher im Vergleich zu den Variablen, aber anschließend profitieren Sie langfristig vom geringeren Pflegeaufwand und transparentem Arbeiten mit Ihrem Contentmanagement und Ihren Produktionen.
Gerade dann, wenn Ihre Technische Redaktion die Digitalisierung angehen will, raten wir Ihnen ganz klar zum Umstieg auf Datenknoten. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, dann melden Sie sich gerne bei uns!