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Wenn es um die Bestandsdatenübernahme oder Contentmigration geht, kann man beim Wechsel des CMS einige böse Überraschungen erleben. Denn bei der Übernahme von Altdaten steckt der Teufel im Detail. Deshalb wollen wir heute einmal ein paar Tipps zu den Details geben, auf die Sie in Ihrem Contentmigrations-Projekt achten sollten.
Zeichenkodierung beachten
Welche Zeichenkodierung haben eigentlich die Ausgangsdaten: ISO-8859-1, Windows-1252, Unicode oder etwas noch Exotischeres? Und welche Zeichenkodierung erlaubt bzw. verlangt das Zielsystem. Gibt es im Ausgangstext ein durchgehendes Escaping (Kodierung von Sonderzeichen durch Zeichenfolgen, z. B. „äußerst“ wird zu „äußerst“) und wie lässt sich dieses in das Zielsystem transformieren? Wer hier die Daten vorab genau analysiert, kann eine Menge Probleme im Migrationsprozess vermeiden.
Inkompatible Layout- und Textkonstrukte
Sind die Textkonstrukte zwischen Ausgangs- und Zielsystem kompatibel zueinander? Komplexe semantische Handlungsanweisungen, tief geschachtelte Listen oder Zeichenformatkombinationen sind typische Problemstellen. Manches System lässt schon die Kombination aus Fett- und Kursivmarkierung (<b><i>Si meliora…</i></b>) aus der Kurve fliegen.
Makros machen Ärger
Gelegentlich werden auch statische Dokumente teilweise dynamisch gestaltet (z. B. durch eingebundene Excel-Berechnungen) oder nachträglich verändert (z. B. durch Word-Makros). Im eigentlichen Bestandscontent sind solche Mechanismen oft nicht leicht zu erkennen und manchmal sind sie den Benutzern nicht einmal bewusst. Hier ist also Recherche angesagt und ein Vergleich zwischen dem Bestandscontent und den ausgelieferten Dokumenten. Hat man solche Mechanismen entdeckt, gilt es zu entscheiden, ob sich auf sie verzichten lässt, ob sie im Zielsystem nachimplementiert werden können oder ob sie durch geeignete Mechanismen des Zielsystems ersetzt werden müssen.
Grafikformate
Auch bei Grafiken gibt es Formatprobleme – und nicht nur, wenn es um print oder online als Ausgabemedien geht. Immer wieder kommen bestimmte Zielsysteme nicht mit den Formaten des Ausgangssystems zurecht. Word kann zum Beispiel nicht mit SVG umgehen. Umgekehrt stellen Word-Zeichnungen für fast alle anderen Systeme ein Problem dar. Also: Auch hier genau prüfen, was möglich ist und im Problemfall zum Beispiel ein Kompromissformat finden, mit dem beide Systeme zurechtkommen.
Beschriftungen
Neben den eigentlichen Grafikformaten sollten Sie sich auch die Art der Beschriftung in den Grafiken ansehen. Hier sind ganz unterschiedliche Varianten üblich: fest im Bild integriert (eher selten), als gruppierte Objekte (häufig und schwierig zu migrieren), mit einer eigenständigen, unabhängigen Legende (aufpassen, damit die Zusammenhänge nicht verloren gehen) u. v. m. Bedenken Sie auch die Optionen, die das Zielsystem bietet. Vielleicht ist ja z. B. eine Clickmap die bessere Lösung für die Beschriftung. Denn wenn man schon den Aufwand für die Migration betreibt, dann sollte der Content im Zielsystem auch besser sein als zuvor.