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Auf EU-Ebene stehen eine Reihe von Verordnungen auf dem Programm, die auch die Technische Kommunikation verändern werden. Die digitale Betriebsanleitung und die Reparaturfähigkeit technischer Produkte sind Beispiele dafür. Technische Redaktionen müssen darauf reagieren und sich vorab natürlich informieren. Und da ist die technische kommunikation natürlich immer eine gute Quelle.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 05/2023 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
Hilfreiche Word-Vorlagen erstellen
Anna Lehmann, technische kommunikation 0/2023, S. 23–27
Was? Wordvorlagen im Zeitalter von Contentmanagement-Systemen? Ja, tatsächlich. Worüber Anna Lehmann schreibt, spielt auch im Alltag unserer Kunden immer noch eine Rolle: Wenn sich ein Redaktionssystem nicht rentiert. Oder wenn es Teilprozesse gibt, die aus guten Gründen (noch) nicht ans Redaktionssystem angeschlossen sind.
Und dann ist es tatsächlich wichtig, dass man eine Word-Vorlage sauber aufsetzt. Technisch (mit eindeutigen Absatz- und Zeichenformaten), inhaltlich (mit Standard-Überschriften und -Inhalten) – und hinsichtlich der Anwenderunterstützung. Word-Vorlagen, die wir für unsere Kunden konfigurieren, haben immer eine eigene Registerkarte. Dort finden die Anwender:innen alle Formate und Funktionen, die sie für die Arbeit benötigten. Dann kann wirklich nichts mehr schiefgehen. Auch mit Word.
Die jüngste Word-Vorlage hat erst vor ein paar Wochen unser Haus Richtung Kunde verlassen. Und eine Vorlage habe ich noch in besonders guter Erinnerung: Als unser Kunde einige Jahr nach Einführung der Vorlage auf ein Redaktionssystem umgestiegen ist, war die Datenübernahme in die neue Redaktionsumgebung nur eine Frage von wenigen Mausklicks. Sauber strukturierte und formatiere Daten aus Word haben die „Erwartungen“ des XML-basierten Redaktionssystem zu 100 Prozent getroffen.
Lena Krauß
Terminology & Translation Expert
Zweigleisig zur Übersetzung
Mareike von der Stück & Eva-Maria Tillmann, technische kommunikation 05/2023, S. 34–39
Ich habe mich sehr gefreut, dass das Thema verschiedene Ausgangssprachen in der Redaktion so ausführlich als Artikel in der aktuellen Ausgabe der tk erschienen ist. Der Artikel „Zweigleisig zur Übersetzung“ spricht mir mit seinen Erklärungen und Tipps zum Vorgehen aus der Seele, da ich mich in meinem Projektalltag ebenfalls mit denselben Fragen beschäftige.
Die Autorinnen des Artikels gehen drei verschiedenen Szenarien durch und nennen die jeweiligen Vor- und Nachteile. Meine Empfehlung ist das Festlegen einer gemeinsamen Ausgangssprache, auf der die Übersetzungen basieren, wenn grob zusammengefasst folgende Kriterien zutreffen:
- Im CMS wird von allen Redakteuren derselbe Datenbestand genutzt.
- Der Datenbestand ist standardisiert, mit viel Wiederverwendungspotenzial.
- Die Redaktion möchte den Standard gemeinsam weiterentwickeln.
- Alle Beteiligten haben die erforderliche Sprachkompetenz in der gemeinsamen Ausgangssprache. Entsprechende QS-Instrumente werden eingesetzt.
Die Qualität der Ausgangssprache ist in vielen Faktoren immerhin ausschlaggebend für die Qualität der Übersetzungen. Daher arbeiten wir selbst gerne mit sinnvoll eingesetzten Schreibregeln, u.a. zum übersetzungsgerechten Schreiben, und halten diese nicht nur im Redaktionsleitfaden fest, sondern stellen unsere Anforderungen auch dem Übersetzungsdienstleister in Form eines Übersetzungsleitfadens zur Verfügung. Zusätzlich ist eine gepflegte Terminologie in den betroffenen Sprachen notwendig, um Konsistenzfehler zu vermeiden. Aber darüber hinaus ist die Terminologie auch als Autorenunterstützung in der Redaktion notwendig, wenn z. B. deutschsprachige Redakteure Inhalte auf Englisch erfassen sollen.
Fazit: Wie die Autorinnen schreiben, Vorbereitung ist alles. Dazu gibt es im Beitrag wertvolle Tipps und Fragestellungen als Checkliste für die Planung. Der Beitrag ist lesenswert für alle, die selbst in der Redaktion vor der Umstellung der Ausgangssprache stehen. Aber auch für diejenigen, die wenige Vorkenntnisse zu und Berührungspunkte mit dem Thema Übersetzung haben, da viele Grundlagen zur Arbeit mit einem Translation-Memory-System erklärt werden.
Markus Nickl
CEO
Grundsätzlich zugänglich!
Roland Schmeling, technische kommunikation 05/2023, S. 42–47
Barrierefreiheit hat in der Technischen Dokumentation lange Zeit nur wenig Beachtung gefunden. Das lag sicherlich daran, dass viele Barrierefreiheit als Nischenthema empfunden haben. Es ist deshalb nur konsequent, wenn das Thema jetzt unter dem breiteren Blickwinkel der Zugänglichkeit ganz allgemein als eine Anforderung der Zielgruppenarbeit gefasst wird.
Roland Schmeling stellt ausgehend von der IEC/IEEE 82079-1:2019 grundlegende Informationen zum Thema Zugänglichkeit vor. Besonders hilfreich für Neueinsteiger dürfte die Übersichtstabelle zu den verschiedenen Problemen sein, die auf dem Weg zum Kunden auftreten können. Auch der Überblick über die historische Entwicklung des Themas (und über die Frage, ob Anleitungen ausschließlich digital ausgeliefert werden können) hilft, die Anforderung „Zugänglichkeit“ leichter zu verstehen. Ein lesenswerter Artikel für ein Grundlagenthema, das in Redaktionen immer wieder für Diskussionen sorgt.
Artikel aus dem Hause doctima
Wann ist der Satz ein Satz?
Markus Nickl, technische kommunikation 05/2023, S. 32–33
Wer beruflich schreibt, dem begegnet über kurz oder lang eine Regel: Schreibe möglichst kurze Sätze. Alles über X Wörtern gilt schlagartig als unverständlich. Und überhaupt hat der Mensch ja eine geringere Aufmerksamkeitsspanne als ein Goldfisch (angeblich).
Ist es wirklich so einfach? Markus Nickl geht der Sache auf den Grund und klärt vorab erst einmal die Frage, wann ein Satz ein Satz ist. Und wann ist ein Wort ein Wort? Und ist der imperativische Infinitiv, den wir alle aus Handlungsanleitungen kennen, dann überhaupt ein Satz? Fragen über Fragen …
Sein Fazit: Es kommt nicht nur auf die Länge an, aber sie hilft als grobes Maß.
Von Excel bis Abkürzung
Lena Krauß, technische kommunikation 05/2023, S. 40–41
Vor der Sommerpause standen im Termcafé zwei Themen auf dem Programm: Terminologiearbeit mit Excel und der Umgang mit Kurzformen als Benennungstyp. Gerade Kurzformen bringen einige Herausforderungen und Fallstricke mit sich: fremdsprachige Kurzformen, Sonderzeichen, Flexion, Groß- und Kleinschreibung, Binnenmajuskel, Mehrdeutigkeiten, um nur einige zu nennen. Ein Thema, über das sich also trefflich diskutieren ließ.
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Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH