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Der Branche der Technischen Kommunikation stehen viele Herausforderungen bevor: der Fachkräftemangel, die neuen Informationspflichten aus der Europäischen Union und neue Technologien wie KI, die erst erlernt, getestet und in Redaktionsprozesse integriert werden müssen. Gerade beim Thema KI spielt das Thema Cybersicherheit eine wichtige Rolle und ist damit Fokusthema der neuesten Ausgabe der technischen kommunikation.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 03/2024 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
Wie viel Qualität darf es sein?
Marco Hattemer, technische kommunikation 03/2024, S. 32-35
Was ist eigentlich Qualität? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt von Marco Hattemers Artikel. Auch wir bewegen diese Frage immer wieder mit unseren Kunden, wenn wir Projekte im Umfeld von Standardisierung, Digitalisierung und Contentmanagement aufsetzen. Wünschbar und machbar ist vieles. Aber wird es wirklich benötigt – und warum? Diese Fragen sind manchmal unbequem. Aber sie machen sich immer bezahlt. Oft in barer Münze.
Madeleine Reiter
Technical Writer & Consultant
Praxiswissen Word: ohne Barrieren
Anna Lehmann, technische kommunikation 03/2024, S. 23-25
Artikel zu Word-Praxiswissen lese ich immer gerne. Denn bei Word lautet das Motto wirklich oft „Gewusst wie.“
Die Autorin erläutert in diesem Beitrag in verständlicher Form die grundlegenden Word-Funktionen zum Thema Barrierefreiheit. Nicht nur die Word-Kniffe werden dem Leser nähergebracht, sondern auch Grundprinzipien und Tipps zur Barrierefreiheit allgemein.
Da ich mich damit bisher nicht auseinandergesetzt habe, halte ich den Artikel für sehr informativ und hilfreich. Besonders gut gefällt mir die Berücksichtigung von Responsive Design. Ein Aspekt, der oft erst auffällt, wenn man sich schon tiefer in eine Materie eingearbeitet hat.
Franziska Fischer
Technical Writer
Ein Netz aus guten Beziehungen
Dr. François Massion, technische kommunikation 03/2024, S. 40-45
Der Artikel gibt einen umfassenden Überblick über das Thema „KI in der Technischen Redaktion“, was ja seit geraumer Zeit in aller Munde ist. Er behandelt die Funktionsweise von Large Language Models (LLM) und deren verschiedene Einsatzmöglichkeiten in der Technischen Redaktion, aber auch die Fallstricke, die es nicht aus den Augen zu verlieren gilt.
Besonders spannend finde ich, dass Prompt Engineering mittlerweile ein neues Berufsfeld darstellt, denn es steckt natürlich deutlich mehr hinter Prompting, als einem Chatbot einfach nur eine Frage zu stellen. Welche Informationen so ein Prompt enthalten sollte, wird ebenfalls im Artikel erklärt.
Aber so leistungsfähig und schnell KI-Modelle auch sein mögen – man darf den nachgeschalteten Qualitätssicherungs- und Revisionsaufwand nicht unterschätzen. LLM können technische Redakteur:innen in vielerlei Hinsicht unterstützen und entlasten, jedoch neigen sie zu Halluzinationen, das heißt sie „erfinden“ Dinge und präsentieren sie auf eine Weise, die, wenn man mit Thema nicht vertraut ist, sehr überzeugend wirkt. Manchmal werden Aufgaben nicht vollständig, zu oberflächlich oder falsch ausgeführt, manchmal dreht sich die KI im Kreis. Damit das nicht passiert, setzen wir bei doctima auf die Standardisierung von Prompts, einen Prompt-Leitfaden.
Was viele technische Redakteur:innen beruhigen wird: selbst wenn sich die Aufgabenbereiche in der näheren oder ferneren Zukunft etwas ändern, so ist die KI doch noch lange nicht imstande den Menschen zu ersetzen.
Artikel aus dem Hause doctima
Komplexität im großen Ganzen
Markus Nickl, technische kommunikation 03/2024, S. 26-27
Die Ursachen komplexer und damit schlecht verständlicher Texte sind vielschichtig. Manchmal sind die Dinge auch eigentlich gar nicht so komplex, nur die Texte darüber. Ursache für die Komplexität sind oft sprachliche Strukturen jenseits der Wortebene, wie z. B. Funktionsverbgefüge. Sie bauen eine gewisse Distanz auf und ähneln damit dem Passiv. Für die Technische Dokumentation sind sie eher ungeeignet. Auch auf der Satzebene finden sich Ursachen für (unnötige) Komplexität. Dabei ist nicht so sehr die Satzlänge entscheidend, eher die Anzahl und Position der verwendeten Nebensätze. Auch eine Verdichtung von Sätzen zu Attributen kann – trotz reduzierter Satzlänge – zu einem schlechteren Verständnis führen.
Eine Kernaufgabe von Technischen Redaktionen ist es, diese Komplexitäten zu erkennen und für ihre jeweilige Zielgruppe auf ein einfaches Maß herunterzubrechen.
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!
Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH