Inhaltsverzeichnis
Auch 2024 freuen wir uns auf sechs neue Ausgaben der technischen kommunikation. Das neue Jahr startet das Branchenmagazin mit dem Schwerpunktthema „Informationsprodukte für alle“. Hier geht es vor allem um sprachliche Aspekte, aber auch um redaktionelle Strategien und vieles mehr.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 01/2024 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Markus Nickl
CEO
Kleine Schritte in die richtige Richtung
Hannah Kaufhold, technische kommunikation 001/2024, S. 11–17
Zugänglichkeit und Barrierefreiheit haben zurzeit ein wenig Themenkonjunktur in der Technischen Redaktion. Und das ist auch gut so. Ich selbst beschäftige mich mit barrierefreier Dokumentation seit 2006, habe in diversen Arbeitskreisen mitgearbeitet und bin im Moment Leiter des DIN AK „Einfache Sprache“. Da ist es schon frustrierend zu sehen, dass all dieses Engagement in der Breite nur wenig gebracht hat. Denn für viele Technische Redaktionen ist Barrierefreiheit auch nach fast zwanzig Jahren immer noch ein „Nice-to-have“.
Insofern kann ich Hannah Kaufholds Appelle nur unterstützen, das Thema endlich anzugehen und auch ihren Rat, mit einfachen Schritten voranzugehen, kann ich nur unterstreichen. Gut gefallen hat mir an dem Beitrag auch der Überblick zu den verschiedenen normativen Grundlagen. Denn gerade für Neueinsteiger kann das Thema schnell verwirrend werden, zumal sich einige Gesetze nur an die öffentliche Hand richten. Deshalb: Ein hilfreicher Artikel zu einem Dauerbrenner-Thema, der es verdient, von möglichst vielen gelesen zu werden.
Madeleine Reiter
Technical Writer & Consultant
Einfach zugänglich
Conny Lopez, technische kommunikation 01/2024, S. 18–22
Einfache Sprache – nicht zu verwechseln mit Leichter Sprache – macht unseren Alltag unkomplizierter. Conny Lopez fasst in ihrem Artikel sehr eingängig und übersichtlich zusammen, was wir in der Technischen Redaktion im Sinne der Verständlichkeit bereits umsetzen. Besonders die Beispiele, die sie anführt, machen den Schritt von der „normalen“ zur Einfachen Sprache sehr anschaulich.
Mir als Technische Redakteurin liegt ein Aspekt der Einfachen Sprache besonders am Herzen: das positive Formulieren nach dem Motto: „Sag mir, was ich tun soll – nicht, was ich nicht tun soll.“ In den meisten Fällen ist das recht leicht umgesetzt. Schwierig wird es aber oft bei dem Verb „vermeiden“. Das ist zwar in diesem Sinne positiv formuliert, aber trotzdem muss ich das Unerwünschte explizit nennen. In solchen Fällen muss dann eine andere Lösung her, z. B. „Sicherstellen, dass…“ eine Bedingung erfüllt ist. Easy!
Auch den Aspekt der Bindestriche, die die Verständlichkeit von Komposita verbessern, finde ich hilfreich. Wichtig ist aber natürlich, dass Bindestrichschreibweisen terminologisch festgehalten sind und einheitlich verwendet werden. Nicht, dass man sich beim Umsetzen von Einfacher Sprache terminologisch verzettelt.
Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
Der Standard gewinnt an Profil
Susanne Lohmüller, technische kommunikation 01/2024, S. 50–52
Erster Eindruck: Der Artikel strotzt nur so von bisher kaum thematisierten Normen, ungewohnten Abkürzungen und Fachterminologie. An „iiRDS“ hat man sich ja langsam gewöhnt. Aber „IEC PAS 63485:2023“, „SKOS“ oder „IEC 61360“. Muss man das alles kennen?
Vielleicht nicht auswendig. Aber wer als Unternehmen seine Dokumentation und seine Informationsprozesse ernsthaft digital aufstellen will, muss sich tatsächlich mit diesen Konzepten, Normen und Standards auseinandersetzen. Dass man heute so fachlich darüber sprechen kann, ist auch ein Zeichen dafür, dass hier etwas zur Reife kommt; dass die Herausforderungen bewältigbar werden.
Der Artikel macht mich auch ein bisschen stolz. Und zwar darauf, dass wir als Unternehmen zum iiRDS-Konsortium gehören. Ich habe einige Kolleg:innen, die fließend iiRDS sprechen und seit mehreren Jahren bereits Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung begleiten. Wer sich hier gerade an die ersten Schritte wagt, dem sei unser brandneues Whitepaper „So schaffen Sie die Digitalisierung – Schritt für Schritt“ empfohlen.
Artikel aus dem Hause doctima
Die Komplexität im Griff
Markus Nickl, technische kommunikation 01/2024, S. 26–27
Komplexe Produkte müssen nicht zwangsläufig zu komplizierten Anleitungen führen. Hier sind Technische Redaktionen gefragt. Zum einen sollten Redakteur:innen hier nicht nur als „Anleitungs-Schreiber:innen“ agieren, sondern Ihre Beobachtungen und Bedenken zur Bedienlogik an die Entwicklungsabteilung zurückspielen. So kann die Usability eines Produkts frühzeitig verbessert werden. Aber auch redaktionell erfordern komplexe Produkte eigene Strategien, vor allem eine gute Zielgruppenarbeit, denn „komplex“ ist kein feststehender Zustand, sondern eine Frage der Benutzer:innen.
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!
Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH