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„Wege zur Qualität“ steht diesmal groß auf der aktuellen Ausgabe der technischen kommunikation. Da gibt es viele Aspekte, die zu beleuchten sind: Qualitätssicherung, Softwarefeatures, rechtliche Vorgaben und natürlich auch die Sprache an sich. Dementsprechend vielfältig sind auch wieder die Beiträge, von denen wir uns drei herausgepickt und näher unter die Lupe genommen haben.
Hier nun also unsere Kommentare zu ausgewählten Beiträgen aus der technischen kommunikation Ausgabe 05/2021 – viel Spaß beim Lesen!
Markus Nickl
Geschäftsführer
Textqualität statt Textkosmetik
Eva Tenschert, technische kommunikation 05/2021, S. 11-15
Mir hat besonders der Blickwinkel gefallen, mit dem Eva Tenschert in das Thema einsteigt: Fehler als Gelegenheit sich zu verbessern und dementsprechend die Korrektur als „Ausdruck des gemeinsamen Bemühens um bessere Qualität“ – da kann man nur zustimmen.
Auch sonst kommen in dem Beitrag viele wichtige Aspekte vor, z. B. dass bei der Korrektur darauf geachtet werden muss, dass die Kompetenz der Bearbeiter zu den Aufgaben bei der Korrektur passt. Das klingt zwar im ersten Moment selbstverständlich, in der Praxis wird aber dann doch oft Fachkorrektur und redaktionelles Lektorat vermischt. Insgesamt ein sehr kenntnisreicher und strukturierter Einführungsbeitrag in das oft ungeliebte Thema Lektorat.
Johannes Dreikorn
Senior Consultant
Zertifizierte Informationsqualität
Gertraud Lindner und Veronika Rädler, technische kommunikation 05/2021, S. 16-23
Damit standardisierte und qualitätsgetriebene Arbeitsprozesse wirklich gelingen, muss man aus meiner Sicht zwei Dinge zusammenbringen. Einerseits die benötigte Formalisierung und die bewusste Festlegung auf vorgegebene und wiederholbare Verfahren. Andererseits den Bedarf an Freiräumen. Was für uns bei doctima zum Beispiel heißt: Freiraum für Innovation, Freiraum für Flexibilität und Spontaneität. Und nicht zuletzt Freiraum für jede:n einzelne:n Mitarbeiter:in, sich interessensorientiert und kreativ einbringen zu können.
Dass sich Festlegung und Freiraum produktiv ergänzen, ist für mich eine der zentralen Herausforderungen im Umfeld der Prozessstandardisierung. In jedem Projekt, in dem wir Kunden zu Arbeitsprozessen beraten. Und genauso in den Prozessen, in denen wir als doctima-Team unsere tägliche Arbeit organisieren.
Sarah Gründling
Computational Linguist & Developer
Geschichten erzählen
Prof. Dr. Andreas Baumert, technische kommunikation 05/2021, S. 30-33
Herr Prof. Dr. Baumert hat eine wirklich interessante Perspektive aufgetan im Hinblick darauf, welche Bedeutung Anleitungen schon früher hatten. Auf den ersten Blick hat dieser Beitrag für mich nicht viel Zusammenhang hergestellt zwischen dem, was das Geschichtenerzählen unserer Vorfahren mit unseren heutigen geschriebenen Dokumentationen zu tun hat. Es ist meines Erachtens auch vieles dabei, was man nicht in solcher Ausführlichkeit hätte beleuchten müssen, doch die Kernbotschaft hat mich dennoch zum Nachdenken gebracht. Was können wir von der Geschichte des Geschichtenerzählens für heute lernen?
Generell sagt der Autor, dass Erlebnisse und damit Geschichten eher hängen bleiben als nackte Fakten. Das ist sehr einleuchtend und nachvollziehbar, weshalb so manche Spieleanleitung diese Methode schon übernommen hat (siehe Spiele von Marc-Uwe Kling wie „Halt-Mal-Kurz“). Für technische Dokumentation müsste aber trotzdem auf andere Mittel zurückgegriffen werden. Wenn ich an Videoanleitungen denke, fällt das doch schon wesentlich einfacher als ein 50-seitiges Handbuch. In vielleicht nicht mehr allzu ferner Zukunft werden auch AR- oder VR-Anleitungen dem Anwender das Leben leichter machen.
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!