Die Überschrift klingt ja zunächst einmal wie ein Versehen. Müsste es nicht eher heißen: Was heißt safe auf Deutsch? Müsste es nicht, denn die sogenannte SAFE-Struktur spielt für die strukturierte Formulierung von Warnhinweisen eine wichtige Rolle in der Technischen Redaktion. Das Akronym steht für:
- S = Signalwort (oder: Schwere der Gefahr)
- A = Art und Quelle der Gefahr
- F = Folgen (bei Missachtung der Gefahr)
- E = Entkommen (Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr)
Die SAFE-Struktur ist auch deshalb so einprägsam, weil das Akronym, das die Spenderwörter bilden, eben „safe“ – also sicher – bedeutet. Ich muss zugeben, dass ich lange Zeit gedacht habe, dass wir die Abkürzung aus dem Englischen übernommen und nur deutsche Begriffe dafür gesucht haben.
Vor einiger Zeit wurde ich aber gefragt, wie die Spenderwörter eigentlich im Englischen heißen. Und Sie können sich sicher meine Überraschung vorstellen, als ich bei meiner dann doch recht ausgiebigen Recherche gemerkt habe, dass es im englischen Sprachraum keine entsprechende SAFE-Struktur gibt. Es gibt zwar schon Empfehlungen, wie man Warnhinweise formulieren sollte, aber eben kein griffiges Catchword.
Nun ist das zwar kurios, aber zunächst einmal ja nicht weiter schlimm. Aber manchmal möchte man als Technischer Redakteur bzw. Redakteurin gegenüber den internationalen KollegInnen das Formulierungsprinzip möglichst eingängig auf den Punkt bringen. Und da wären englische Begriffe schon recht hilfreich. Deshalb will ich hier mal eine Übersetzung vorschlagen:
- S = Severity
- A = Aspects
- F = Foreseeable (consequences)
- E = Escape
Vermutlich lassen sich da noch bessere Spenderwörter für das Akronym finden. Vielleicht hat sich ja unter unseren Blogleserinnen und -lesern schon jemand etwas überlegt? Oder es gibt doch einen entsprechenden englischen Standard? Ich bin gespannt auf Kommentare!