Wer kennt das nicht beim: Der wichtige Vortrag, die entscheidende Präsentation stehen an und man muss noch tausende Dinge vorbereiten und nachrecherchieren. Nach dem Vortrag bleibt dann aber ein unbefriedigendes Gefühl: Irgendwie kam das Ganze beim Publikum nicht so an. Und die Schwierigkeiten mit den Beamer-Anschlüssen zu Beginn der Präsentation haben das Ganze auch nicht besser gemacht? Da war es fast schon gut, dass am Schluss keiner mehr Fragen gestellt hat…
Sehen wir uns einmal an, was genau da schief gelaufen ist: Ausgangspunkt für die Präsentation war eine Anfrage des Veranstalters oder Sie haben sich selbst beworben. Wenn Sie die Zusage erhalten, haben Sie also bereits eine Menge Zeit in den Vortrag investiert. Denn immerhin haben Sie ja die Expertise aufgebaut, die Sie nun bei Ihrem Thema vorstellen wollen. Bisher haben Sie also an Ihrem Vortrag bereits ausgiebig inhaltlich gearbeitet.
Trotzdem ist für die meisten Neulinge – und auch einige alte Hasen – der erste Impuls, die inhaltliche Recherche weiter zu vertiefen. Das zu tun, ist allein schon deshalb verlockend, weil wir uns mit der inhaltlichen Arbeit vertraut fühlen und weil wir uns unseres Wissens weniger bewusst sind als der Lücken, die wir bei einem Thema noch haben. Wir wissen also, was wir nicht wissen, aber nicht was wir wissen.
Wenn wir nun bei der Vorbereitung eines Vortrags noch mehr Zeit in die inhaltliche Ausarbeitung stecken, arbeiten wir im besten Fall daran, etwas das bereits gut ist, noch ein kleines Stück zu verbessern. Im schlimmsten Fall befrachten wir uns mit einer Fülle von zusätzlichen Details, die uns den Blick auf das Wesentliche nehmen. Und dieses Wesentliche liegt meist jenseits der Inhalte und bleibt dann oft liegen.
Letzten Endes bestimmen drei Faktoren den Erfolg eines Vortrags:
- der Inhalt (das hatten wir schon)
- die Organisation und
- die Methodik
Idealerweise sind diese drei Aspekte in der Vorbereitung (und Nachbereitung) etwa gleich gewichtet. Tatsächlich ist die Verteilung aber oft extrem verschoben, also etwa Inhalt (70 %), Organisation (20 %) und Methodik (10 %).
Was kann man also tun? Nun, ein erster Schritt ist es, sich das Problem überhaupt bewusst zu machen. Denn wie schon gesagt: Der missgeleitete Fokus auf das Inhaltliche kommt meist ganz intuitiv. Die Ursache dafür ist oft Unsicherheit, die wir dann durch Maßnahmen im vertrauten Umfeld zu beheben versuchen. Davon gehen diese Unsicherheiten aber nicht weg, im schlimmsten Fall werden sie sogar verstärkt.
Sinnvoller ist es, seine Ängste konkret zu benennen und sich zu überlegen, wie man mit Problemsituationen umgehen kann. Dazu haben wir hier im Blog schon vor einiger Zeit einmal einen Post gehabt:
Zu guter Letzt hilft es aber auch, sich seine Vortragsvorbereitung so zu gestalten, dass Organisation und Methodik nicht zu kurz kommen. Deshalb werden wir hier in einem der nächsten Posts eine Checkliste zeigen, mit der sich die wichtigsten Aspekte eines Vortrags besser organisieren lassen.