Technische Dokumentation ist und bleibt ein Zukunftsmarkt. Mobile Dokumentation und Industrie 4.0 eröffnen ganz neue Aufgabenbereiche und die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern in Betrieben und Agenturen ist groß – auch bei uns!
Doch worauf müssen Bewerber achten, wenn Sie eine Karriere in der Technischen Dokumentation anstreben? Wie läuft eine Bewerbung als Technische:r Redakteur:in oder Softwareentwickler:in bei uns ab und wie läuft der Einstieg ins Berufsleben? Darum geht es in diesem und folgenden Blogbeiträgen.
Den Anfang macht das Thema: Was wir uns von Bewerbern wünschen. Hierzu habe ich unsere Personalverantwortlichen bei doctima befragt:
- Katrin Thurnhofer ist Geschäftsführerin von doctima und zuständig für den Bereich Personal.
- Edgar Hellfritsch ist Geschäftsführer von doctima und verantwortlich für den Bereich IT.
- Markus Nickl ist als Geschäftsführer für den Bereich Marketing und Seminare zuständig.
- Johannes Dreikorn leitet die Unternehmensbereiche Technische Kommunikation und Institutionelle Kommunikation.
Und das haben die Vier geantwortet:
Thema Bewerbung: Womit können Bewerber:innen punkten? Was ist ein No-Go?
Katrin Thurnhofer: „Die Stelle, an der ich sehen kann, welcher Mensch hinter der Bewerbung steckt, ist das Anschreiben. Hier können Bewerber:innnen noch am ehesten ihre Persönlichkeit darstellen und ich kann herausfinden, ob er oder sie so tickt wie wir, ob das menschlich auch passt. Also nicht einfach nur Standardsätze aus Bewerbertrainings schreiben, sondern individuell sein. Gerade Redakteur:innen können mit einem modernen Layout punkten.
Und bitte immer den Gehaltswunsch angeben, denn so sparen sich beide Seiten Zeit und Mühe, falls die Vorstellungen beim Bewerber und die Möglichkeiten bzw. der Gehaltsrahmen des Arbeitgebers so weit auseinanderdriften, dass ein weiteres Gespräch überflüssig ist.“
Edgar Hellfritsch: „Wichtig sind mir spürbares Interesse und Begeisterung bei Bewerber:innen. Sie müssen für das brennen, was sie tun. Ich muss auch erkennen können, dass Bewerber:innen aufnahmebereit und lernwillig sind. Dogmen und Beton-Prinzipien sind für mich dagegen No-Gos. ‚Das war schon immer so!‘ gibt es bei uns nicht.“
Markus Nickl: „Auch wenn es ein wenig altbacken klingt: Rechtschreibfehler sind für mich ein No-Go. Eine Rechtschreibkorrektur erledigt mittlerweile sogar Word recht zuverlässig; so viel Sorgfalt sollte man also schon mitbringen. Mal abgesehen davon, dass in der Branche Technische Dokumentation auch unsere Kunden auf falsche Rechtschreibung allergisch reagieren.
Fachlich sind wir ja ein Querschnittsgebiet zwischen Technik, Programmierung, Redaktion und Design. Da sind die fachlichen Wünsche je nach Stelle sehr unterschiedlich. Insgesamt wünsche ich mir aber schon, dass zum Beispiel eine Ingenieurin mir zeigt, dass sie sich auch für Redaktion interessiert – und umgekehrt ein Redakteur für Technik. Leute, die nicht über ihren Tellerrand hinausschauen, werden bei uns auf Dauer kaum glücklich.“
Johannes Dreikorn: „Ein Plus ist für mich solide Texterfahrung, am besten in mehreren Textsorten, also z. B. Software-Doku, Schulungsunterlagen und Technisches Marketing. Erfahrung mit XML-basierten Redaktionsprozessen sind ebenfalls ein Pluspunkt. Office- und FrameMaker-Erfahrung ist wirklich gut, aber wir arbeiten für ganz viele Kunden mittlerweile in XML-basierten Expertensystemen und Prozessen.
Absolutes No-Go sind Anschreiben, die nach Standardfloskeln klingen oder keinen Bezug herstellen zwischen dem Menschen und doctima. Das lässt darauf schließen, dass die ‚solide Texterfahrung‘ nicht da ist oder die Bewerber:innen nicht gewohnt sind, in Zielgruppen zu denken. Positiv gewendet: Eine Bewerbung, die ab dem Anschreiben (egal oder Mail oder PDF) zeigt, dass jemand textversiert ist, kommt besonders gut an.“
Was sollten Bewerber:innen neben der fachlichen Expertise noch mitbringen?
Katrin Thurnhofer: „Für mich sind drei Punkte besonders wichtig: Zum einen dynamisches, offenes und modernes Denken, aber auch ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und vor allem Begeisterungsfähigkeit.“
Edgar Hellfritsch: „Sie müssen einen Blick fürs Wesentliche haben, also unterscheiden können, worauf es ankommt und was man zurückstellen kann.
Zuhören ist enorm wichtig! Kunden denken oft in eigenen Abläufen und Strukturen. In diese Gedankenwelten muss man sich als Dienstleister reindenken können.
Weiterhin sollten Bewerber:innen Probleme analysieren und Lösungen erarbeiten können und es reicht nicht nur zu wissen, man muss sein Wissen auch vermitteln können.“
Markus Nickl: „Natürlich könnte ich jetzt die ganze Liste von Soft Skills nennen, die man immer liest: Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Innovativität etc. p.p. Das stimmt ja auch alles irgendwie. Mir sind aber drei Dinge am wichtigsten: Zunächst einmal, dass die Bewerberin bzw. der Bewerber gerne mit Leuten zu tun hat. Schließlich wollen wir ja eine Menge Zeit miteinander verbringen. Dann, dass die Leute fasziniert von ihren Aufgabengebieten sind, dass sie Spaß an ihrem Thema haben. Und zu guter Letzt auch Spaß daran haben, ihre Ideen klug und pragmatisch in Projekten umzusetzen. Denn die besten Ideen bringen nichts, wenn alles nur Theorie bleibt.“
Johannes Dreikorn: „Das sind vor allem drei Punkte. Neugierde: Wir sind Dienstleister und unser Geschäft lebt davon, dass wir nie aufhören zu fragen und zu tüfteln.
Spaß an Teamarbeit: Unsere Projekte haben Umfänge, die einer allein nicht bewältigen kann und soll. Deswegen ist fast jedes Projekt Teamarbeit. Das ist eine tolle Erfahrung, Dinge gemeinsam zu entwickeln und erfolgreich zu lösen.
Keine Scheu vor Verantwortung: Bei uns wird niemand gleich ins kalte Wasser geworfen, aber wir arbeiten in flachen Hierarchien. Das bedeutet: Jeder darf und soll mitgestalten – und deswegen ist es wichtig, dass jeder auch Verantwortung trägt. Zuallererst natürlich für seine Projektaufgaben, aber dann auch z. B. einmal eine Projektleitung zu übernehmen und sich an Beratungs- und Schulungssituationen zu wagen. Das darf bei uns prinzipiell jeder und das macht viel von dem Reiz unserer Arbeit aus. Jeder darf und kann etwas bewegen, mein Beitrag schafft einen Unterschied – und manchmal arbeitet sogar ein Geschäftsführer als Mitarbeiter in meinem Team und ist mir als Projektleiter verantwortlich. Mich hat diese Dynamik seit bald 20 Jahren bei doctima gehalten. Ende nicht in Sicht.“
Was möchtest Du Bewerber:innen noch mitgeben?
Katrin Thurnhofer: „Immer ehrlich und offen sein, denn man findet unliebsame Lücken ohnehin heraus und wird nur noch kritischer, sogar skeptischer, wenn diese Lücken unkommentiert bleiben.
Bei einem Lebenslauf sollten die neuesten Daten vorn stehen und bitte: Keine Mappen mehr schicken!“
Edgar Hellfritsch: „Die Technische Dokumentation lebt von Korrektheit und Vollständigkeit. Ein Hang zur Gründlichkeit ist also sehr hilfreich. Und bitte auf die Grammatik achten!“
Markus Nickl: „Bitte die Standards aus den Bewerbungstrainern weglassen! Ich habe wirklich keine Lust mehr auf die hundertste Bewerbung mit dem Einleitungssatz ‚Seit Jahren interessiere ich mich für <beliebiges wörtliches Zitat von unserer Website>.‘ Schlimmer ist eigentlich nur noch, wenn ich merke, dass der Bewerber bzw. die Bewerberin so gar keine Ahnung davon hat, was wir so machen.“
Johannes Dreikorn: „Keine Angst vor den Bewerbungsgesprächen. Wir sind auch da so, wie wir immer sind. Das sind keine psychologisch ausgebufften Settings. Wir wollen den Bewerber oder die Bewerberin kennenlernen – auch als Person, und gleichzeitig wollen wir, dass er bzw. sie uns kennenlernt. Und da pokern wir nicht, sondern gehen ganz offen ran. Also auch keine Angst vor Fehlern – und bitte auch keine Bewerbungsratgeber auswendig lernen. Das braucht es nicht.
Und wenn der Weg zu uns weit ist: Ganz häufig starten wir mit einem Telefon-Meeting – und wenn wir beide sehen, dass das spannend ist, suchen wir einen passenden Termin.
Die Werdegänge, die jemanden für eine Aufgabe bei uns qualifizieren, können sehr, sehr unterschiedlich sein. Für redaktionelle Tätigkeiten muss es z. B. kein Doku-Studium sein. Ich selbst bin diplomierter Germanist und über meine Kombination aus spannendem Fachhintergrund und praktischer Erfahrung in Journalismus & PR zu doctima gekommen.“
Wie der Sprung von der Uni ins Berufsleben läuft, davon berichten unsere Technischen Redakteurinnen Ulrike, Maria und Lisa in einem weiteren Blogartikel in der Reihe „Karriere in der Technischen Dokumentation – Karriere bei doctima“.
Habt Ihr noch Fragen an uns? Stellt Sie uns gerne in den Kommentaren oder schickt uns eine Mail an karriere@doctima.de. Unsere aktuellen Stellenausschreibungen für Redakteure und IT-Fachleute sind auch nur wenige Klicks entfernt.