Inhaltsverzeichnis
- Was und wo hast du studiert? Warum hast du dieses Fach gewählt?
- Wie lief die Jobsuche? Worauf hast du bei der Auswahl der Arbeitgeber besonders geachtet?
- Was machst du genau bei doctima? Was sind deine wesentlichen Aufgaben?
- Hat dich dein Studium gut auf deine Aufgaben hier vorbereitet? Was musstest du dir selbst noch erarbeiten?
- Hast du Tipps für Absolvent:innen und Berufseinsteiger:innen, die gerne in der Technischen Dokumentation arbeiten möchten?
Vor ein paar Wochen haben wir hier im Blog darüber geschrieben, worauf Bewerber achten sollten, wenn sie sich in Technischen Redaktionen – speziell hier bei doctima – bewerben wollen. Heute kommen diejenigen zu Wort, die die Bewerbungsphase schon eine Weile hinter sich haben: Ulrike, Maria und Lisa haben alle an der Hochschule Merseburg studiert und sind seit ein paar Jahren bzw. Monaten im Team doctima als Technische Redakteurinnen mit ganz unterschiedlichen Aufgaben. Sie erzählen, was sie konkret machen und wie der Einstieg ins Berufsleben als Technischer Redakteur so lief.
Was und wo hast du studiert? Warum hast du dieses Fach gewählt?
Ulrike Hager: „Ich heiße Ulrike Hager und arbeite seit März 2015 bei doctima. Ich bin über mein Masterstudium ‚Technische Redaktion und Wissenskommunikation‘ als Praktikantin und Masterandin zu doctima gekommen. Studiert habe ich Technische Redaktion an der Hochschule Merseburg von 2013 bis 2015. Vor dem Masterstudium habe ich drei Fächer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg studiert: Linguistik, Französisch und Wirtschaftsinformatik. Diese Fächer habe ich vor allem gewählt, weil ich sie einfach spannend fand. Ich war mir anfangs (zum Teil bewusst) nicht immer klar, wohin das führen kann und wollte den späteren Weg auch noch offen lassen, weil ich schon wusste, dass ich wohl nie einen ‚typischen Bürojob mit den immer gleichen Aufgaben‘ haben möchte. Während eines beruflichen Ausflugs ins Marketing lernte ich den Bereich Technische Redaktion kennen und fand das so spannend und vielfältig, dass ich mich relativ spontan für den Master entschieden habe. Er hat einerseits mein vorheriges Studium abgerundet und den Feinschliff verliehen, andererseits mir den Einstieg in die Arbeitswelt natürlich viel leichter gemacht.“
Maria: „2010 habe ich angefangen Germanistik und Anglistik im Bachelor an der TU Dresden zu studieren, mit dem Ziel, später Filme zu übersetzen. Direkt nach der Schule hatte ich allerdings noch keine Ahnung, dass ich dafür wohl nicht gemacht bin – und dass es auch Übersetzungsstudiengänge gibt.
Im Verlauf des Germanistikstudiums erfuhr ich zum Glück vom Studiengang Technische Redaktion an der Hochschule Merseburg, was ich dann im Master studiert habe. Obwohl ich auch hier anfangs nur eine vage Vorstellung davon hatte, was auf mich zukommt, bin ich wirklich froh über diese Entscheidung: Das Studium war super interessant und ich konnte mich in vielen Bereichen ausprobieren.“
Lisa: „Nachdem ich meinen Bachelor in einem sozialwissenschaftlichen Bereich erworben hatte, entschied ich mich dazu, im Masterstudiengang eine neue Richtung einzuschlagen. An der Technischen Redaktion interessierte mich dabei insbesondere die Kombination aus Sprache und Mediengestaltung. Studiert habe ich den Masterstudiengang ‚Informationsdesign und Medienmanagement‘ an der Hochschule Merseburg. Dabei konnte ich mich insbesondere für die technischen Aspekte begeistern, was sich innerhalb des Studiums vor allem in Form von mobiler Dokumentation, Online-Hilfen und E-Books geäußert hat.“
Wie lief die Jobsuche? Worauf hast du bei der Auswahl der Arbeitgeber besonders geachtet?
Ulrike: „Tatsächlich lief die Jobsuche direkt nach dem Master sehr einfach: Ich hatte bei doctima das Praktikum beendet und dort auch meine Masterarbeit geschrieben. Im Anschluss habe ich für doctima in einem großen Softwareunternehmen 1,5 Jahre als Technische Redakteurin gearbeitet. Da habe ich viel Praxiserfahrung sammeln können im Bereich Software-Dokumentation. Seit Juli 2017 bin ich nun direkt bei doctima. Wenn es also um die Frage nach der Auswahl der Arbeitgeber geht: Es ist mir wichtig, einen abwechslungsreichen Job zu haben, in dem ich lernen und wachsen kann. Und wo neue Entwicklungen nicht verspottet werden, sondern man ‚am Puls der Zeit‘ bleiben will. Und die Atmosphäre und die Stimmung zwischen den Mitarbeitern und Führungskräften muss für mich stimmen.“
Maria: „Ehrlich gesagt war ich bei meinem ersten Arbeitgeber nicht so wählerisch. Ich habe erst einmal bei meinem Praktikumsbetrieb im Ausland weitergearbeitet. Erst letztes Jahr bin ich nach Deutschland zurückgekommen und habe mir hier einen Job gesucht. Da hat sich für mich auch herauskristallisiert, welche Vorstellungen ich für meine Stelle habe: Abwechslung bei den Aufgaben und technischen Herangehensweisen, Projekte in Teamarbeit und die Möglichkeit, Neues zu lernen und auszuprobieren. Ganz wichtig ist natürlich auch, ob die Leute sympathisch sind.“
Lisa: „Durch mein Interesse für die entwicklungstechnische Seite der Technischen Redaktion war es für mich wichtig, einen Arbeitgeber zu finden, der neben den sprachlichen Aufgaben auch technische Umsetzungen anbietet. Ein sympathisches Auftreten und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, waren für mich ebenfalls ausschlaggebende Kriterien für meine Bewerbung bei doctima.“
Was machst du genau bei doctima? Was sind deine wesentlichen Aufgaben?
Ulrike: „Ich bin als Technische Redakteurin bei doctima eingestellt, habe aber ein sehr breites Aufgabengebiet. Im vergangenen Jahr wechselten meine Aufgaben zwischen Schulungen leiten zu Redaktionssystemen, regelmäßige Unterstützung vor Ort bei einem Maschinenbauer für die Technische Dokumentation leisten, Blog-Artikel schreiben, Dokumentation für Kunden im Redaktionssystem übernehmen etc. Mal erstellen wir Content selber, mal ist man diejenige, die die Qualitätssicherung übernimmt. Die Aufgaben sind sowohl von den Themen als auch den Umfängen sehr unterschiedlich. Wir haben natürlich sehr viel Kundenkontakt, was bei einem Dienstleister nicht ausbleibt.“
Maria: „Bei doctima bin ich Technische Redakteurin. Meistens überarbeite ich Anleitungen von Kunden, schicke sie zur Übersetzung und binde das Ergebnis in die Anleitung ein. Glücklicherweise bekomme ich auch viele Grafikaufgaben, da kann ich das ‚Text-Hirn‘ mal ruhen lassen. Wir haben aber auch ganz andere Projekte – das ist ja das Schöne am Dienstleister-Dasein – z. B. Textaufbau untersuchen, um später eine gute Struktur im Redaktionssystem zu erstellen, Fehlermeldungen in einer App überarbeiten oder auch Newsletter im HTML umsetzen. Bei ein paar Projekten bin ich auch Projektleiter. Nach anfänglichen Unsicherheiten, ob ich das überhaupt schaffe, zeigt sich, dass es doch ganz gut läuft. Und wenn ich ein Problem habe, kann ich mich auch immer an andere Kollegen wenden, die mir weiterhelfen.“
Lisa: „Angefangen habe ich mit einem Praktikum und begleitend dazu meine Masterarbeit geschrieben. Im Anschluss daran ging mein Praktikum schließlich in eine Festanstellung bei doctima über. Ich bin nun Teil des Entwicklungsteams und arbeite größtenteils mit dem Content-Management-System SCHEMA ST4 und übernehme dabei konkret Aufgaben bezüglich der Layout-Entwicklung und Datenmodellierung.“
Hat dich dein Studium gut auf deine Aufgaben hier vorbereitet? Was musstest du dir selbst noch erarbeiten?
Ulrike Hager: „Das Studium der Technischen Redaktion in Merseburg hat mich vor allem fachlich sehr gut vorbereitet. Wir waren an aktuellen Trends dran, die wiederum interessant für meine täglichen Aufgaben bei doctima waren und sind. Aber auch was Projektarbeit angeht, haben wir in Merseburg schon viel selbst umsetzen und ausprobieren können. Und wir haben sehr viele Themen kennengelernt, die einem in der Technischen Redaktion begegnen können: Auf der einen Seite Projekte zu Video-Tutorials, Bedienungs- und Betriebsanleitungen, auf der anderen Seite Gestaltungsprinzipien, verständliche Sprache, Kommunikation zwischen Experten und Laien und vieles mehr. Mein Erststudium wiederum hat mir vor allem weitergeholfen, wenn es um das Erkennen von Zusammenhängen oder analytisches Denken geht. Das Linguistik-Studium ist noch heute für meine tägliche Arbeit nützlich. Sowohl in Schulungen zu standardisiertem Schreiben als auch in der Analyse von Texten, im Verfassen verschiedener Textsorten usw.“
Maria: „Das Masterstudium hat mir wirklich gutes Handwerkszeug mitgegeben: Theoretisches Grundwissen über Sprache, Gestaltung und Normen, hilfreiche Software-Skills und erste Erfahrungen in der eigentlich Tätigkeit durch Praxisprojekte.
Als ich dann anfing zu arbeiten, zeigte sich aber schnell, dass das noch nicht ausreicht. Ich musste etwa erst gute Kundenkommunikation lernen. Aber auch der clevere Umgang mit einem Redaktionssystem im Arbeitsalltag gehört dazu. In die technischen Seiten der Produkte muss ich mich meist erst einlesen, da ich keinen Ingenieurshintergrund oder Ähnliches habe. Aber genau das gefällt mir an der Arbeit als Technischer Redakteur: Man lernt immer etwas dazu!“
Lisa: „Durch die technischen Wahlfächer innerhalb meines Studiums konnte ich bereits etwas Erfahrung zu den Themen XML und mobile Dokumentation sammeln, sodass mir diese Begriffe im Berufsleben nicht völlig fremd waren. Ich hatte auch bereits ein Content-Management-System gesehen, dennoch war der Umgang mit SCHEMA ST4 für mich etwas ganz Neues, in das ich mich (mit Unterstützung meiner Kollegen) einarbeiten musste.“
Hast du Tipps für Absolvent:innen und Berufseinsteiger:innen, die gerne in der Technischen Dokumentation arbeiten möchten?
Ulrike Hager: „Beide folgenden Tipps muss man gar nicht so getrennt sehen, sie gelten eigentlich generell. Wer sich schon für den Studiengang entschieden hat: Nehmt so viel mit, wie ihr könnt! Wenn ihr euch noch nicht für eine Richtung entschieden habt (also z. B. E-Learnings vs. klassische Doku beim Maschinenbauer), dann probiert euch einfach in allem aus, falls ihr die Möglichkeit habt. Nutzt die Angebote eurer Hochschule und sucht euch eventuell einen Nebenjob, in dem ihr Leuten etwas beibringen könnt oder in dem ihr Texte schreibt. Ja, das meine ich so allgemein – denn auch daraus kann man viel lernen und daran üben, vor allem eben: Wie erkläre ich es meinem Gegenüber am besten?
Wer als Quereinsteiger dazu stößt: Hier ist vor allem netzwerken wichtig. Dafür gibt es einige Regionalgruppen von der tekom. Bei deren Veranstaltungen kann man mit potenziellen Kollegen gut ins Gespräch kommen und gleichzeitig lernt man etwas Neues über die Branche. Verschafft euch einen Überblick über die Themen in der Technischen Dokumentation und überlegt, wie das, was ihr schon könnt, dort eingesetzt werden kann (und ob das etwas ist, das euch auch beruflich motiviert). Ich hätte tatsächlich am Anfang meines Studiums nie gedacht, dass ich etwas aus der Linguistik noch mal praktisch anwenden werde … so kann man sich irren. Also ganz allgemein: Sich bewusst werden über die schon vorhandenen Kompetenzen und die dann in der Bewerbung für den potenziellen Arbeitgeber auch deutlich machen. Viele Unternehmen stehen Quereinsteigern nicht generell skeptisch gegenüber. Sie müssen nur wissen, was ihr mitbringt.“
Maria: „Wer bei einem Dienstleister einsteigen möchte, sollte unbedingt mal auf der tekom-Tagung vorbeischauen. Dort kann man einige Firmen bereits treffen – entweder an den Ständen oder auch in den Vorträgen. Einfach mal unverbindlich hingehen, eventuell einen Kaffee trinken und mit einem Mitarbeiter sprechen. Das gibt oft schon einen guten Eindruck von der Firma und man kann erste Kontakte knüpfen und nach offenen Stellen fragen.
Aber es ist ja nicht immer tekom-Tagung. Wenn man sich bei einer Firma bewirbt, ist es wichtig auch in der Bewerbung auf die Firma und die Stellenausschreibung einzugehen. Mit der Bewerbung kann man auch schon seine Fähigkeiten unterstreichen und zeigen, dass man z. B. auf Richtigkeit achtet, ein gutes Layout gestalten und verständliche Texte schreiben kann. Sind in der Stellenausschreibung ein paar Kenntnisse angeben, die man so nicht hat, kann man sich meiner Meinung nach trotzdem bewerben. Einerseits bekommt man etwas Übung, andererseits kann man ja noch dazulernen.“
Lisa: „In meinen Augen bietet die Technische Redaktion ein spannendes Arbeitsumfeld, das verschiedene und abwechslungsreiche Aufgaben umfasst. Man sollte sich nicht davor scheuen, eigene Ideen einzubringen oder Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Die Branche wird sich durch die Digitalisierung in den nächsten Jahren weiterentwickeln und neue Aufgabenbereiche mit sich bringen. Deswegen ist es wichtig, sich mit Begeisterung an neuen Entwicklungen zu beteiligen und somit offen für neue Herausforderungen zu sein.“
Habt Ihr noch Fragen an uns? Stellt Sie uns gerne in den Kommentaren oder schickt uns eine Mail an karriere@doctima.de. Oder schaut euch gleich unsere aktuellen Stellenangebote an!