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Die neueste Ausgabe der technischen kommunikation ist eine gute Gelegenheit, auch noch im Februar das neue Jahr 2022 zu begrüßen. Also Willkommen zu Nr. 1 von 6 diesjährigen tekom reactions von doctima.
Das Heft 01/2022 mit dem Schwerpunktthema „Informationen mit Vertrauen“ liegt jetzt schon ein paar Tage hier bei uns und hat bereits ein paar Eselsohren und Post-its abbekommen. Es sind ja auch wieder spannende Beiträge dabei zu Sprache, Terminologie und Normen.
Hier nun also unsere Kommentare zu ausgewählten Beiträgen aus der technischen kommunikation Ausgabe 01/2022 – viel Spaß beim Lesen!
Johannes Dreikorn
Senior Consultant
Wem gehört die Anleitung?
Jens-Uwe Heuer-James & Deike Harriehausen, technische kommunikation 01/2022, S. 18-22
Das Urheberrecht bewegt uns und unsere Kunden vor allem im Kontext der Weitergabe von Zulieferdokumentation. Die juristische Materie dahinter ist wirklich nicht ganz einfach. Und der Artikel schafft es meiner Meinung nach ganz gut, den recht verschlungenen Wegen der dahinter liegenden rechtlichen Konstrukte nachzuspüren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Zentral wichtig ist der abschließende Appell – und das ist auch das, was wir unseren Kunden immer raten: Lasst Euch von Euren Lieferanten die Verwendung der Zulieferdokumentation explizit einräumen und haltet das schriftlich (= vertraglich) fest. So schafft man ein Höchstmaß an juristischer Klarheit ohne viel Aufwand.
Madeleine Reiter
Technische Redakteurin
Leichter korrigieren und lektorieren
Eva Tenschert, technische kommunikation 01/2022, S. 30-32
Eva Tenschert liefert in ihrem Artikel einige Tipps und Hilfen, die die Korrektur von Texten erleichtern können. Unter anderem weist sie darauf hin, wie wichtig es ist, dass alle daran Beteiligten auf dem gleichen Nenner sind. Dem kann ich nur zustimmen!
In der Praxis zeigt sich immer wieder deutlich, dass nicht alle Beteiligten gleich an die textuelle Qualitätssicherung herangehen. Oft verschwimmt die Grenze zwischen inhaltlicher und formaler Korrektur, obwohl diese Trennung hilfreich ist (wie Tenschert auch anführt). Da kann schon mal zu zusätzlicher Aufwand entstehen. Also sollte man sich besser von Anfang an gut abstimmen.
Unser aller Arbeitsalltag ist oft stressig und es fehlt an Zeit. Wer allerdings Korrekturanweisungen oder Rückfragen zu knapp formuliert, tut sich und/oder anderen nicht immer einen Gefallen. Es kostet zusätzlich Zeit, wenn man sich erst erschließen muss, was die Anmerkung genau bedeuten soll. Daher ist auch Tenscherts Hinweis auf möglichst präzise Kommentare von enormer Bedeutung. In Tenscherts Artikel werden viele hilfreiche Tipps genannt, aber eine eindeutige, unmissverständliche und konkrete Kommunikation erleichtert schon sehr vieles.
Lena Krauß
Terminology Expert
Die Brücke zu Wissen und Sprache
Dr. François Massion, technische kommunikation 01/20221, S. 38-42
Terminologiemanagement und Wissensmanagement sollten nicht getrennt voneinander betrachtet werde – da stimme ich Herrn Massion vollkommen zu. Auch seine Situationsbeschreibungen zu implizit im Unternehmen vorhandenem Wissen sind sehr treffend und werden vielen Leser:innen schmerzlich bekannt vorkommen.
Für mich wird im Beitrag deutlich, wie hilfreich es ist Terminolog:innen für das Wissensmanagement einzusetzen, da sich die Workflows bei den Teilaufgaben stark ähneln: Zieldefinition, Modellierung und Einrichtung der Datenbank, Eintragserstellung, Validierung der Inhalte usw. Interessant an der Methode ist auch, dass die Termextraktion genutzt wurde, um nicht nur potenzielle Termini, sondern auch Wissen und die dazugehörigen Relationen zu extrahieren. Ebenso ergeben sich gemeinsame Problemstellungen, etwa das Motivieren der verschiedenen Abteilungen am gemeinsamen Aufbau und letztendlich der kontinuierlichen Nutzung des gesammelten Wissens. Spannend wird auch sein, wie die langfristige Nutzung der Wissensdatenbank im Unternehmen klappt und wie die weiteren Probleme angegangen werden.
Ich teile Herr Massions Überzeugung, dass Terminologieverwaltung und Ontologie-Systeme in Zukunft enger miteinander verknüpft sein werden, wenn auch Terminologiemanagement dadurch zu einer noch komplexeren Aufgabe wird. In der Praxis stehen viele Unternehmen noch viel weiter am Anfang. Es ist aber unabdingbar, solche „großen“ Zukunftsvisionen auch schon am Anfang im Blick zu haben.
Zusammengefasst: Ein Mammutprojekt, das mit allen Mitteln und Regeln der Kunst angegangen wurde und Ausblick auf mehr gibt. Da kann man nur sagen: Chapeau!
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!
Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH