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Korbinian Geiger (23, Bild links) und Theo Helmberger (28, Bild rechts) unterstützen zurzeit als Praktikanten seit dem ersten Oktober respektive zweiten November die technische Redaktion im unserem Haus. Wir haben sie gebeten, kurz über ihr Praktikum zu berichten.
Wie seid ihr zu uns gekommen?
Korbinian: Ich studiere technische Redaktion und Kommunikation im fünften Semester an der Fachhochschule München. Das fünfte Semester ist wie bei vielen Studiengängen an der Fachhochschule ein Praxissemester. Die große Aufgabe des letzten Semesters vor den Sommerferien (in denen erfahrungsgemäß für das Studium wenig bis nichts passiert) war also, einen Praktikumsplatz zu finden. Mein erster Weg führte mich zu den Stellenanzeigen – in der Hoffnung, dort fündig zu werden. Die Hoffnung erfüllte sich und unter den Unternehmen kam mir ein Name bekannt vor: doctima. Den habe ich doch schon mal gehört. So war es auch – in meinem Studium bin ich während der Recherchen zu einer Präsentation auf diesen Blogbeitrag über die Bedeutung von Zielgruppen gestoßen. Deshalb habe ich mich entschieden, mein Praktikum bei doctima zu machen.
Theo: Im Gegensatz dazu bin ich Quereinsteiger im Bereich Technische Redaktion. Nach meinem Magisterabschluss in Japanologie letztes Jahr war ich auf der Suche nach einem für mich passenden Beruf. Trotz vieler Ideen und Empfehlungen (wie dem Klassiker „Irgendwas mit Japan“) entschied ich letztendlich, dass es mit „Dinge erklären“ zu tun haben sollte. Ich liebe es, Dinge/Konzepte/Sachverhalte zu erklären. Von einem früheren Treffen mit Katrin Thurnhofer erinnerte ich an ihre Firma, die mit – genau passend – „irgendetwas mit Sachen erklären“ zu tun hat. Also habe ich zum Hörer gegriffen und mir erst einmal erklären lassen, was es denn mit dieser Technischen Dokumentation auf sich hat. Zu Zeit meiner Anfrage war Korbinian gerade in einem auswärtigen Kundenprojekt beschäftigt und die Redaktion gleichzeitig mit Arbeit überlastet, aber eben de-facto ohne Praktikant. Daher hat es sich für beide Seiten angeboten, dass ich an meine telefonische Kurzeinführung ein Praktikum anschließe.
Was macht ihr bei uns? Welche Aufgaben habt ihr?
Theo: Durch mein fehlendes Wissen über Technische Redaktion und den Zeitdruck zu Beginn meines Praktikums bedingt, bestanden meine Aufgaben in den ersten Wochen hauptsächlich aus Korrekturlesen. Trotz meiner Vorkenntnisse als Geisteswissenschaftler habe ich dabei jedoch noch einiges über das Thema Lektorat gelernt. Erst nach der Lastspitze war dann Zeit für eine Einarbeitung in ST4, Content-Management und ähnliche Gegenstände der Technischen Redaktion. Die Contentpflege eines überarbeiteten maschinenübergreifenden Bedienungskapitels – ein Großprojekt, das selbst nach 2 Jahren noch nicht abgeschlossen ist – ist zum Beispiel größtenteils meine Aufgabe. Zusätzlich habe ich zudem bei der Vorbereitung für die Tekom-Jahrestagung und der Weihnachtsaktionen mitgeholfen.
Korbinian: Bei mir Verschiedenes. Anfangs waren die Arbeiten die üblichen Verdächtigen, wie Formulare kopieren, Bibliotheksverwaltung, Recherchearbeiten und unkritischen Kleinkram. Theo hat bereits die Arbeit beim Kunden erwähnt, der mit den Inhalten seiner sehr umfangreichen Internetseite umgezogen ist. Nach meiner Rückkehr sind es aber hauptsächlich Arbeiten aus dem Bereich der technischen Dokumentation. Dazu gehören die Nachformatierung von maschinell produzierten Dokumenten, Lektorate und Transfer von Fremddokumentation.
Wie lange musstet ihr euch einarbeiten?
Theo: Nach etwa einer Woche war ich größtenteils akklimatisiert. Was die Aufgaben angeht, so konnte ich vom ersten Tag an mithelfen. Die Kollegen hier sind sehr gut darin, die Aufgaben so aufzuteilen und benötigtes Wissen mitzuliefern, dass für jedes Level an Vorkenntnissen etwas dabei ist. Allerdings gab es auch nach 4 Monaten noch neue Sachen zu lernen, wenn eine neue Aufgabe anstand. Dadurch dass man als Praktikant zwischen Projekten wechselt, ist immer etwas anders.
Korbinian: Es vergingen drei bis vier Tage, bis ich einzelne einfache Aufgaben ohne Nachfragen bearbeiten konnte. Als Frischling musste ich mich zuerst in der Netzwerkumgebung und in den internen Wissenspools zurechtfinden. Aber bevor ich davon etwas sehen konnte, hat sich Johannes Dreikorn die Zeit genommen und mit mir zusammen die Arbeitsumgebung eingerichtet. Einige Fragen haben sich dann nach einem Blick in den internen Wissenspool geklärt, für manche Dinge muss ich aber immer noch nachfragen, zum Beispiel dann, wenn es um projektspezifische Corporate Designs oder Ähnliches geht. Inzwischen läuft die Beseitigung von Unklarheiten aber nebenher, sodass ich mich auf die Arbeit konzentrieren und dabei noch Spaß haben kann.
Macht euch die Arbeit hier eigentlich auch Spaß?
Korbinian: Hier kann sich jeder seine Zeit frei einteilen. Wir arbeiten in Gleitzeit. Natürlich gibt es eine ungefähre Terminplanung, aber jeder entscheidet selbst, wann was bearbeitet wird und wann Pause ist. Es gibt immer was zu tun, man sitzt nie seine Zeit ab. Meistens steht eine Recherchearbeit an, die nicht zeitkritisch ist und im Hintergrund läuft. Abgesehen von der Arbeit ist niemand, den ich bisher kennengelernt habe (und das sind nach vier Monaten doch einige), unfreundlich. Das „Du“ ist hier das Normalste der Welt. Als technische Redaktion ist die doctima auch ein Hort für Leute, die etwa auf der gleichen Wellenlänge sind. So kommt es, dass sich die Gespräche nicht immer um Verben, Texte und Dokumentation drehen, sondern auch mal um die neuesten Filme, Spiele oder Serien. Nicht zu vergessen, der ‚Leberkas-Express‘. Falls jemand mittags zum Bäcker oder Metzger fährt, dann wird vorher rumgefragt, ob noch jemand etwas haben will.
Theo: Das stimmt, die Gleitzeit trägt maßgeblich dazu bei. Ansonsten würde ich neben der interessanten und erfüllenden Arbeit auch die Büroräume und das allgemeine Arbeitsklima anmerken. In einem hellen, offenen Büro wie diesem ist es nicht schwer sich wohlzufühlen und die gut ausgestattete Küche trägt ihr Übriges dazu bei. Frotzeleien zwischen IT und Redaktion (Ja, liebe IT, ich esse nun mal langsam!) oder nachmittägliche Blödeleien sorgen zusätzlich für eine lockere Atmosphäre.
Wie ist für euch unsere räumliche Erreichbarkeit?
Korbinian: Die doctima liegt etwas außerhalb der Stadt in einem neu angelegten Industriegebiet. Es kommt also auch frische Luft rein, wenn das Fenster geöffnet wird. Mit dem Bus bräuchte ich etwa eine halbe Stunde von der Innenstadt bis zur doctima. Meistens fahre ich aber mit dem Fahrrad. Der Weg zur doctima führt über Fahrradwege oder ruhige Straßen und ist mit fünf Kilometern nicht übermäßig lang. Sehr wichtig: Obwohl die doctima etwas außerhalb liegt, gibt es für den Hunger zwischendurch in vier Fahrradminuten einen Rewe mit Bäcker und Döner und in fünf Fußminuten die gute Kantine des Fraunhofer-Instituts.
Theo: Für mich verhält es sich ähnlich, da ich auch mit dem Fahrrad komme. Daher finde ich es auch sehr gut, dass man Fahrräder im Haus abstellen kann. Der Rewe liegt zudem direkt auf meinem Heimweg und ist somit sehr praktisch, wenn man erst um halb acht Uhr abends aus dem Büro kommt (was ich Langschläfer gerne tue).
Was könnt ihr aus eurer Zeit bei uns mitnehmen?
Theo: Mein hauptsächlicher Wissensgewinn erstreckt sich auf die Grundlagen der Technischen Redaktion (Was ist Sinn und Zweck/Ziel der Technischen Redaktion und wie wird dieses erreicht) und die Erkenntnis, dass ich in diesem Beruf arbeiten möchte. Darauf aufbauend habe ich die verschiedenen Möglichkeiten in den Beruf einzusteigen gelernt (Studium, berufsbegleitende externe Weiterbildung, Weiterbildung in Vollzeit, berufsbegleitendes Studium, Ausbildung, Tekom-Volontariat). Zudem hat mir meine Zeit hier gezeigt, wie wertvoll nicht TR-bezogenes Wissen sein kann: Der „andere Blickwinkel“ ist nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus weiß ich jetzt mehr über die Struktur von Anleitungen und Arbeitsabläufen, Grundlagen in InDesign und Photoshop sowie XML und ST4.
Korbinian: Mir als Student im Praxissemester war natürlich wichtig, das Gelernte auch praktisch anzuwenden. Was ich im Studium über Word, InDesign, Terminologie und allgemein über Content-Management-Systeme gelernt habe, das hat sich in der Praxis als nützlich herausgestellt. Was ich im Studium nicht gelernt habe, das ist der tägliche Arbeitsablauf eines Redakteurs. Zur Redaktion gehört eben nicht nur Schreiben, sondern auch Zeitmanagement, Verwaltung und der Informationsaustausch mit anderen Redakteuren und mit Kunden. Mitgenommen als allgemeine Weisheit habe ich, dass Verbesserungsvorschläge auch von Praktikanten durchaus erwünscht sind und man keine Scheu haben sollte, sich einzubringen.
Wir möchten am Schluss noch für die tolle Zeit in eurer Firma danken! Hoffentlich ist unser Abschied keiner für immer.