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Moderne Softwaredokumentation ist das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe der technischen kommunikation. Unser Team hat sich wieder drei Artikel herausgesucht und sich Gedanken dazu gemacht.
Hier nun also unsere Kommentare zur technischen kommunikation Ausgabe 03/2021 – viel Spaß beim Lesen!
Johannes Dreikorn
Senior Consultant
Wie man Softwarenutzer begeistert
Gertrud Gründwied, technische kommunikation 03/2021, S. 18
Eine Passage in Getrud Grünwieds Artikel habe ich mir dick angestrichen auf Seite 20: „Kriterien <für UX-Writing> sind nicht fest vorgegeben, sondern sind sehr variabel. Sie sind abhängig von der Nutzungssituation, der Komplexität der Software und dem Zeitpunkt innerhalb des Softwareprozesses.“ Und jetzt kommt der für mich springende Punkt: „Das macht den Unterschied zur kontrollierten Fachsprache der Technischen Dokumentation aus, die klare Regeln hat.“
Genau diese Flexibilität im Denken und das entsprechende Handwerkszeug brauchen wir als Technische Redakteure, wenn wir unsere Aufgaben gut lösen wollen. Feste Regelsysteme sind an vielen Stellen notwendig – und ich selbst entwickle sie oft für unsere Kunden. Aber in unserem Methodenbaukasten und in unserer Schreiberfahrung muss mehr schlummern, als die Fähigkeit, Regeln einzuhalten. Wir müssen wirkliche Kommunikationsprofis sein, die sich kreativ in die Nutzer:innen hineinversetzen, die auch in Geschichten denken und mit einer Nutzungssituation „spielen“ können. Um damit genau das Quantum Besonderheit zu erschaffen, die aus ein paar Wörtern und Sätzen ein positives Nutzererlebnis macht – User Experience eben.
Insgesamt ist der Artikel eine klare Leseempfehlung. Sehr systematisch, sehr informativ, gute Beispiele.
Markus Nickl
Geschäftsführer
Zu Besuch in der virtuellen Werkstatt
Patrick Spieler & Jens Elsebach, technische kommunikation 03/2021, S. 44-47
Aus meiner Sicht ist der Artikel wirklich lesenswert; er gibt anhand des konkreten Projektbeispiels einen ausgezeichneten Einstieg in die Thematik. Sympathisch ist, dass die beiden Autoren nicht den Eindruck erwecken wollen, virtuelle Realtität (VR) würde alles Bestehende überflüssig machen. Ganz realistisch bezeichnen sie VR schon in der Einleitung als Methode, die „etablierte Schulungsmethoden ergänzen kann“. Und dann ist es natürlich immer hilfreich, wenn Hochschulen neue Trends in der Doku (auch) wissenschaftlich bewerten.
Aus Sicht der Schulungsabteilung und Technischen Redaktion stellen sich nach der Lektüre Fragen, die über die konkrete VR-Anwendung hinausgehen. Denn irgendwie muss VR in ein Content-Konzept eingebunden werden, es muss klar sein, wann sich die VR-Anwendung lohnt und wann andere Methoden die bessere Kosten-Nutzen-Relation aufweisen. Außerdem ist die Frage zu klären, wie sich VR in bestehende Content-Prozesse einbindet, also wie z. B. die Wiederverwendung von Content-Bausteinen (oder Übersetzungen) umgesetzt wird. Insgesamt also ein hoch spannendes Thema, bei dem es sich lohnt dranzubleiben.
Sarah Gründling
Computational Linguist & Developer
Zwei Meter bis zur Arbeit
Matthias Weiss, technische kommunikation 03/2021, S. 51-54
Matthias Weiss hat in seinem Artikel die Hauptpunkte des Homeoffice aufgegriffen, inklusive der Bedenken, die mittlerweile größer werden. Die Freude über den nicht mehr existente Arbeitsweg wird zur Sorge über spürbar fehlende Bewegung. Dagegen kann man mit etwas Disziplin jedoch Abhilfe schaffen.
Für die Kommunikation zwischen den Kolleg:innen und die Zusammenarbeit haben sich unendliche Weiten aufgetan, die das (remote) Arbeiten ermöglichen und organisieren. Als Rettungsleine in diesem Ozean haben wir auch eine Checkliste parat.
Was für mich jedoch eine recht schwer zu behebende Problematik darstellt, ist der oft fehlende Platz, um ein säuberlich abgegrenztes Homeoffice einzurichten. Oder man ist nicht allein Zuhause und Mitbewohner, Partner oder Kinder sind plötzlich mitten im Zoom-Call.
Ein Mix aus Tagen im Büro und am Schreibtisch hat sich für uns bei doctima als die goldene Mitte herausgestellt. Mit etwas Planung kommt jeder mal ins Büro und sieht auch aus sicherer Entfernung die Kolleg:innen live und in Farbe wieder.
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!