Nüchtern betrachtet kommt man an der Tatsache nicht vorbei: Wir bei doctima gehören zur großen Gruppe derjenigen, die ihre Arbeit überwiegend im Sitzen erledigen. Ob es wohl trotzdem genügend Kolleginnen und Kollegen bei uns gibt, die sich auch fürs Laufen begeistern können? Oder die gerade die Abwechslung schätzen? Offensichtlich schon, denn auf die Frage einer Kollegin, ob wir in diesem Jahr mal am Nürnberger B2Run-Firmenlauf teilnehmen wollten, kamen die „Jas“ so schnell und einhellig, dass der Vorschlag kurzerhand in die Tat umgesetzt wurde.
Der Weg zum Startblock ist mit guten Vorsätzen gepflastert: „Ich fange gleich an zu trainieren!“ – „Wir könnten ja gemeinsam Runden um den benachbarten Fußballplatz drehen!“ … Ein Mantel des Schweigens soll diskret verhüllen, wie viele Kollegen sich tatsächlich zielstrebig auf den Termin vorbereitet haben.
Aber dann war er da, der Tag der Wahrheit: Am 24. Juli, einem strahlenden Sommertag, der die 30-Grad-Marke geknackt hatte, strömten 17.500 Läuferinnen, Jogger, Walkerinnen und Spaziergänger zum Veranstaltungsort am Max-Morlock-Stadion – darunter auch wir. Wie die Anmeldeliste, so war auch die S-Bahn bis auf den letzten (Steh-)Platz belegt, was der guten Laune und Vorfreude aber keinen Abbruch tat. Schnell alles Überflüssige an der Garderobe abgegeben, und dann los zum Start!
Um 19 Uhr fiel für uns der Startschuss – angesichts der Temperaturen sicherlich nicht die schlechteste Startzeit. Für alle, die beim Lauf nicht nur das Ziel im Visier hatten, boten die 6,3 km rund um den malerischen Dutzendteich auch noch mehr für Augen und Ohren: Brasilianische Rhythmen vom Rand der Strecke brachten die Beine wieder in Schwung, mexikanische Gitarren hoben die Laune und eine Schar gefiederter Zaungäste (Brantae canadensis, vulgo: Kanadische Wildgänse) amüsierte sich hoffentlich genauso über die vorbeieilenden Trikotträger wie diese sich über jene.
Zwischendurch Wasser fassen und durch das anschließende Bechermeer waten – nebenbei bemerkt wäre eine zweite Wasserstation auf der Strecke sicherlich nicht verkehrt gewesen. Den Gedanken, zur Erfrischung und Abkürzung die Route spontan mitten durch den See zu verlegen, haben wir dann aber doch nicht in die Tat umgesetzt.
Von manchen heiß ersehnt, von anderen fast im Vorbeigehen überrannt, kam dann schon der Einlauf ins Stadion und das Überqueren der Ziellinie. Aufs Treppchen hat es keiner von uns geschafft, aber trotzdem blickte man nach dem Rennen rundum in zufriedene Gesichter. Und als der sportliche Part der Veranstaltung damit vorbei war, ließen wir es uns auch nicht nehmen, uns bequem auf dem Rasen niederzulassen und einmal dort zu relaxen, wo der „Club“ bald wieder in die erste Liga startet. Das sagen wir als Fürther ganz ohne Bitterkeit, denn uns bleibt ja noch der Derbysieg.
Und nächstes Jahr? Natürlich machen wir wieder mit! Wir haben uns schon ganz fest vorgenommen, regelmäßig zu trainieren, gemeinsame Übungsrunden zu drehen und keinesfalls die guten Vorsätze nur Vorsätze sein zu lassen … naja, Spaß beiseite, aber mit dabei sind wir auf alle Fälle wieder!