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doctima war dieses Jahr stark auf der tekom-Jahrestagung vertreten. Mit Edgar Hellfritsch, Markus Kraus, Johannes Dreikorn, Christian Hammer, Steffen Düsel und mir waren 6 von uns vor Ort. Edgar Hellfritsch und Johannes Dreikorn (Nichts leichter als das? Das Konzept ‘Leichte Sprache’ praktisch anwenden) haben auch Vorträge gehalten. Auf ihrer Premiere in Stuttgart hat die Jahrestagung mit 230 Vorträgen, Workshops und Tutorials sowie 180 Ausstellern wieder mal ihre herausragende Stellung als Branchentreffpunkt rund um das Thema Technische Kommunikation bestätigt. Man kennt sich und kommt gerne hierher, und das hat man auch bei all unseren Gesprächen mit Partnern, Kunden und Interessenten gemerkt.
Die Ausstellung
Gigantisch war der Andrang an Ausstellerständen. Die Ausstellungshalle war komplett ausgebucht, sodass sogar im Foyer Messestände unterkommen mussten. Und bei den Ausstellerständen war der Kreativität mal wieder keine Grenzen gesetzt. Ein abwechslungsreiches Potpourri an Marketing-Raffinessen rundete die vielfältige Bandbreite an teilnehmenden Unternehmen ab.
Vorträge, Workshops & Tutorials
Was sehr gut geplant war vom Veranstalter tekom, waren die Vorträge. Die Zeit- und Raumplanung war gut gewählt. Eher schlecht auffindbar waren die Workshop- und Tutorial-Räume. Diese befanden sich unscheinbar zwischen Ausstellungshalle und Foyer, in dem auch noch Aussteller-Stände waren, und hatten ihre Zugänge teils zwischen zwei Messeständen. Hier hätte sich mancher Besucher eine bessere und vor allem auffälligere Beschilderung gewünscht. Dadurch kam es zu regen Nachfragen am Informationsdesk. Hier kann man auf jeden Fall noch eine Schippe draufpacken und optimieren.
Das Vortragsprogramm war äußerst ausgewogen und deckte ebenso eine große Bandbreite ab. Ich denke, die Fach-Vorträge und Workshops wurden überwiegend positiv wahrgenommen, wenn auch der ein oder andere Vortrag nicht die Erwartungen erfüllte, die er vorab erweckt hatte. Insgesamt war die Resonanz der Besucher und Zuhörer aber eben durchweg positiv, und so war auch immer Platz für Diskussionsmöglichkeiten und regen Austausch am Ende der Vorträge.
Persönliche Eindrücke der Kollegen
Edgar Hellfritsch
Mein Eindruck von der neuen Location Stuttgart ist insgesamt sehr positiv. Die Örtlichkeiten sind offener und moderner als in Wiesbaden. Leider gab es auch hier überfüllte Vorträge – so musste das ganze doctima-Entwicklerteam weinen, weil der Raum für den Fachvortrag „Wenn Entwickler weinen“ zu klein gewählt war und wir nicht mehr hereinkamen.
Dieses Jahr gab es ein neues Format „Showcase“, in dem zehn Kurzvorträge am Stück gehalten wurden, diesmal zum Thema „Mobile Dokumentation“. Ich war selbst mit dem Thema „Responsive Produktbeschreibungen“ beteiligt. Insgesamt fand ich das Format sehr gelungen, weil man in sehr kurzer Zeit einen sehr breiten Überblick über den neuesten Stand der Technik der Mobilen Doku erhält. Jemand hat gesagt, dass jeder der Zehnminuten-Vorträge so viel Substanz hatte wie normalerweise die halbstündigen Fachvorträge. Was ich vielleicht gut gefunden hätte, wäre die Möglichkeit zu ein oder zwei Rückfragen zwischen den Vorträgen. Außerdem könnte man den Showcase noch besser im Internet (gerne auf einer redaktionellen Seite) ankündigen.
Das erste Mal am Start waren auch die Fokus-Tage. Inhaltlich interessant, leider etwas spärlich vermarktet und schwer zu finden. Das Thema „Intranet-Macher“ fand ich für mich sehr spannend.
Wie bei der Frühjahrstagung auch schon hat mich die Bewertungsmöglichkeit der Vorträge via Honestly begeistert: Das Verfahren mit dem QR-Code hat bei mir super funktioniert. Ich bin gespannt auf die Rücklaufquote.
Ein weiteres Highlight war für mich die Abendveranstaltung von SCHEMA. Im Cube Restaurant fanden bei hervorragendem Essen und in toller Atmosphäre gute Gespräche statt. Vielen Dank noch mal für die Einladung an die Kollegen von SCHEMA.
Obwohl ich nur für die halbe Zeit der Tagung da war, habe ich viele interessante Gespräche geführt und werde nächstes Jahr auf jeden Fall wiederkommen.
Johannes Dreikorn
In der Stuttgarter Messe war ich vor der tekom-Tagung nie gewesen. Insofern war ich sehr gespannt auf Lage und Räumlichkeiten. Sehr positiv war die Anreise: per Auto oder ÖPNV ist das Messegelände am Flughafen leicht zu erreichen, und auch die Parkmöglichkeiten befanden sich in unmittelbarer Nähe der Ausstellungshalle. Die Ausstellungshalle selbst war großzügig und auch bei Hochbetrieb mit angenehmer Geräuschkulisse.
Genau dies traf dann auf meine beiden Workshops leider gar nicht zu. Der Raum lag beide Male direkt am Foyer. Und die Wände gingen nicht bis zur Decke. Die 105 Workshop-Minuten waren für Teilnehmer wie Referenten extrem schwierig. Da würde ich mir für das nächste Mal eine bessere Lösung wünschen.
Christian Hammer
Das nicht allzu große, aber doch omnipräsente Thema diesmal war nicht „DITA“ oder „mobile Doku“, sondern „Stuttgart ist nicht Wiesbaden“. Auch wenn die tekom mit der Tagung in Stuttgart irgendwie nach Hause kommt, wirkt die Tagung noch nicht ganz so familiär und gemütlich wie in Wiesbaden. Je nach Nostalgie-Hang der Teilnehmer war das Essen besser oder auch ein kleiner Rückschritt, die Räumlichkeiten angenehmer oder auch nicht und das Wetter erst… Meine Meinung: Wenn man sich mal daran gewöhnt hat, merkt man schon eine deutliche Professionalisierung mit dem Umzug: Fast schon vergessen sind die verlustträchtigen Essensmarken, schlechtes WLAN, lange Wege zu außerhalb liegenden Hotels (wenn man spät bucht) und knappe Parkmöglichkeiten. Das einzige, was sich nicht verändert hat, war leider der Kaffee. Aber vielleicht war es auch eine geschickte Strategie, die Qualität des Kaffees künstlich niedrig zu halten, um den Besuchern den Kaffee aus den Hightech-Automaten der Messeausteller schmackhaft zu machen.
Was unbedingt lobend erwähnt werden will, ist die Einführung der sogenannten Fokus-Tage: sie gehören nicht unbedingt zur Tagung selbst, finden aber gleichzeitig statt und bieten jeweils einen ganzen Tag Vorträge zu einem relativ eng gesteckten Themengebiet. Dieses Jahr stand bspw. „Intranet-Macher“ oder „Product-Compliance“ auf dem Plan. Das Ganze läuft in einem sehr viel abgeschlossenerem Rahmen ab als die Tagung selbst. Und ich muss sagen: Es scheint zu funktionieren. Die Vorträge waren bis auf wenige Ausreißer interessant und gut aufgemacht, die anschließenden Diskussionen, dank des kleineren Publikums, meist ausführlicher und intensiver. Die Fokus-Tage sind also auf jeden Fall eine echte Bereicherung.
Steffen Düsel
Dank meines ersten Besuches bei der tekom-Jahrestagung konnte ich viele neue Eindrücke sammeln. Besonders lobenswert war der Vortrag von Dr. Thomas Meinike über „SVG 2“. Dieser hat mich inspiriert, skalierbare Vektorgrafiken zu entwerfen, die unter anderem bald Anwendung bei der Umsetzung von Kundenprojekten finden. So begegnete ich vielen interessanten Leuten, mit denen ich Kontakt knüpfen konnte.
Insbesondere die Messebesuche zwischen den Vorträgen haben sich gelohnt. Es gab bei den meisten Ausstellern etwas Neues zu erfahren. Innovative Gespräche und spannende Tool-Präsentationen waren an der Tagesordnung. Mehr Networking in brillanter Atmosphäre mit Niveau kann man sich nicht wünschen. Für mich war die tekom-Jahrestagung 2014 ein Highlight.
Markus Kraus
Die Ergänzung durch die Fokus-Tage habe ich als sehr sinnvoll empfunden. Ohne den freundlichen Tipp meines Kollegen Christian Hammer wäre dieser neue Vortrags-Slot allerdings komplett an mir vorbeigegangen. So besuchte ich Teile des FokusTages „Technisches Marketing“ am Mittwoch. Die – aus Zeitgründen leider nur – zwei besuchten Vorträge (Maik Rico y Gomez, Axel Dorfer) boten bemerkenswert hohe Qualität, sowohl was Inhalt als auch Präsentation angeht. Empfehlenswert. Und hätten zweifelsohne mehr als die vielleicht gerade mal 20 Zuhörer verdient gehabt. Ich halte die Fokus-Tage für die (thematische) Bereicherung, als die sie sicherlich gedacht waren. Aber bitte in Zukunft deutlich mehr Werbung im Vorfeld (online) und vor Ort (print), wenn es nicht eine – zu allem Überfluss im VIP-Bereich (zu dem mir die freundliche tekom-Kollegin den Zugang aber offensichtlich gerne und unkompliziert gewährt hat) – versteckte Nebenveranstaltung bleiben soll.
An Social Events war einiges geboten. Wer wie ich jedoch meint, im Trubel der Freibier- und Brezel-gesponserten Stunde, die die „Welcome-to-Stuttgart-Party“ am Dienstagabend einleitete, einfach nur gepflegt vom Arbeitstag in den Abend hinübergleiten und ohne blaue Flecken davon kommen zu können, ist irgendwie selbst schuld. Nette Gespräche gab’s trotzdem. Kaum waren allerdings Happy Hour und Dokupreis-Verleihung vorüber, hatten sich die Reihen ebenso schnell wie unübersehbar gelichtet. Um die Mühen unserer Gastgeber und der wirklich guten Band ist das dann doch sehr schade gewesen.
Zum neuen Veranstaltungsort wurde schon einiges gesagt. Persönlich finde auch ich den neuen Standort gelungen ausgewählt. Zunächst mal war das Messegelände gut erreichbar. Die große Ausstellerhalle C2 ist schön hell, offen und übersichtlich. In Wiesbaden war dann doch manches irgendwie ziemlich verwinkelt und eng. Kleine Optimierungshinweise wären: für die armen Seelen mit ihren Ständen im Foyer und der latent schwach frequentierten kleinen Halle C1 braucht es meines Erachtens dringend eine bessere Standort-Lösung, vielleicht eine der größeren Messehallen. Und ja, die Vortragsräume waren nicht klar nummeriert. Ist aber kein Beinbruch, wenn man sich einmal orientiert hat. Blieben im Zweifelsfall die netten Damen und Herren an der Information, die man immer um Rat fragen konnte.
Fazit
Somit eine absolut gelungene Veranstaltung. Die tekom-Jahrestagung 2014 glänzte wieder einmal mit ihrer Offenheit und bot ausreichend Raum für Networking und ausführliche Gespräche. Vielen Dank an den Veranstalter und die Kollegen von der tekom, die alle Hände voll zu tun hatten, um den Ansturm an Besuchern zu bewältigen, dies aber mit Bravour meisterten.