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Mit diesem Post starten wir ein neues Projekt im doctima-Blog. Daniel Riess, Linguist und Werkstudent bei doctima wird uns gelegentlich einen Blick in sein Tagebuch erlauben. Und dem vertraut er seine Beobachtungen zu Linguistik und Sprach-Software an.
Tagebuch eines Linguistik-Studenten
Liebes Tagebuch, bitte friss mich nicht. Ich weiß, du wurdest lange nicht aufgeschlagen und hast dich gelangweilt – doch das hat jetzt ein Ende.
Es gbit veil zchisewn Hemiml und Edre, was Lugniisten elkrerän knenön. Verstanden? Normalerweise erkennt man chaotisch durchmischte Wörter ziemlich gut, solange der richtige Buchstabe an Anfang und Ende steht. Warum das so ist, weiß ich noch nicht so genau, aber ich bin ja auch nur Student.
Was studierst du?
Das bekommt man natürlich immer zu hören, wenn man sich als Student outet. Nennt man dann sein Studienfach, kann man immer eine bestimmte Reaktion beobachten. „Hä?“-Fächer sind die unbekanntesten. Kein Normal-Sterblicher weiß, dass es so etwas überhaupt gibt, große Vertreter des Fachs sind alles andere als Rockstars. Zu den sogenannten „Hä?“-Fächern zählt beispielsweise Linguistische Informatik, das Hauptfach meines abgeschlossenen Bachelorstudiums.
Und was macht man dann später mal?
Zu dieser Kategorie gehört die Linguistik. Ein „Und-was-macht-man-dann-später-mal?“-Fach ist schon ein wenig mehr im öffentlichen Bewusstsein verankert als ein „Hä?“-Fach, aber nicht so stark mit einem Berufsbild verbunden wie Jura, BWL oder Maschinenbau. Was mich betrifft, kann ich keine authentische Antwort auf die Frage geben, da ich als Computerlinguist eben auch „computern“ kann. Trotzdem ist das, was ich hier mache, ein realistisches Einsatzgebiet für Linguisten: In einem Unternehmen mit sprachlichem Fokus arbeiten, forschen, schreiben – Buchstaben vertauschen gehört eigentlich weniger dazu.
Ich blogge, also bin ich …
zumindest nicht ganz stimmlos. Denn ich möchte in nächster Zeit darüber berichten, wie ich auf Verwirrungen und Irrungen, Sackgassen, aber auch Abkürzungen, Geheimpfade und wunderschöne Säulengänge im riesigen Labyrinth der Sprachforschung treffe.
Wollen Sie weiterlesen? Hier finden Sie Teil 2 des Tagebuches.