Wenn man sich mit Augmented Reality (AR) beschäftigt, dann sieht man ein Bildmotiv besonders häufig: Ein Nutzer (oder eine Nutzerin) steht mit erhobenem Tablet vor einem Gerät und betrachtet das Tablet. Meist sind die Leute durch z. B. Bauhelme, Arbeitskittel und Ähnliches als Profis erkennbar. Und so häufig man dieses Bild sieht, das Ganze ist ungefähr genauso sinnig, wie die verzückt lächelnden Hausfrauen, die in den Sechzigern ihre frisch ausgepackten Staubsauger angestrahlt haben.
Denn beide Situationen gehen an der Realität vorbei. Vermutlich haben schon in den Sechzigern bestenfalls die Herren der Schöpfung mit Begeisterungsstürmen für einen Staubsauger gerechnet. Aber was ist denn nur mit dem schönen AR-Bild nicht in Ordnung? Die Nutzungssituation ergibt keinen Sinn.
Zum einen brauchen die meisten Profis keine Augmented-Reality-Anwendung, um zu erkennen, wo welches Teil verbaut ist. Aber das ist nur das kleinere Problem. Sogar wenn Augmented Reality beim Suchen helfen würde, macht sie auf diese Art keinen Sinn. Denn der große Vorteil von AR ist, dass Benutzer die Hände freihaben und gleichzeitig mit den Anwendungen interagieren können.
Das klappt zum Beispiel mit einer HoloLens oder mit Google Glasses. Zwingt man den Nutzer aber dann doch wieder ein Gerät in den Händen zu halten, dann bleibt Augmented Reality unter seinen Möglichkeiten und wird (gerade für erfahrene Anwender) eher zum Hindernis als zur Unterstützung. Sobald der Neuigkeitsfaktor von AR sich dann abgenutzt hat, verschwindet die Anwendung ungenutzt in der Versenkung. Und dafür ist Augmented Reality wirklich zu schade, denn wir finden, dass sie – richtig eingesetzt – der Dokumentation völlig neue Optionen eröffnet.