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Als ich vor einigen Jahren bei doctima anfing, landete ich in einem Unternehmen, dass man zu recht als social-media-affin bezeichnen konnte. Profile in den gängigen Netzwerken waren da, Know-how auch. Über „Twitter für Technische Redakteure“ gab es schon lange vor mir einen Blogartikel – aus dem Jahr 2012. Aber: Wir waren relativ alleine. Die Branche der Technischen Kommunikation war noch nicht ganz in den sozialen Medien angekommen. Das hat sich zum Glück in den letzten Jahren geändert! Toll, dass das Medium der Branche das Thema „Soziale Netzwerke nutzen“ nun in einer eigenen Ausgabe aufgreift.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 03/2025 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Markus Nickl
CEO
Mathias Maul, technische kommunikation 03/2025, S. 9-11
Hundert Prozent Zustimmung. Das trifft auch meine Erfahrung. All die Tipps, wie man richtig Social Media macht, helfen nichts und schaden im schlimmsten Fall sogar, wenn sie dazu führen, dass man verkrampft und unglaubwürdig wird. Wichtig ist, dass man selbst weiß, was man von Social Media möchte. Und dass man nicht versucht „zu verkaufen“, sondern mit anderen in einen echten Austausch zum gemeinsamen Nutzen zu gehen. Auch hier stimme ich dem Autor völlig zu.
Soziale Netzwerke sind soziale Interaktionen: Warum sollten mir Menschen denn ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken, wenn sie nur Mittel zum Zweck (Verkauf) sind und das auch erkennen? Also: Unverkrampft bleiben, ehrlich bleiben, fair sein – dann klappt es auch mit den sozialen Medien.

Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
Reparieren statt wegwerfen
Dr. Claudia Villiger, technische kommunikation 03/2025, S. 46-51
Steht uns Technischen Redaktionen bald eine neue Textsorte ins Haus, die wir verpflichtend betreuen müssen – die Reparaturanleitung? Als Informationsentwickler schlägt mir bei dieser Aussicht gleich das Herz höher. Zielgruppenbedürfnisse ermitteln, relevante Inhalte identifizieren, Standards und Strukturen entwickeln, Prozesse gestalten: Das sind alles hochspannende Dinge.
Wenn ich dann auf die Rechtslage blicke: Es gibt tatsächlich Unternehmen, die ab 2026 verpflichtend Reparaturanleitungen anbieten müssen. Und zwar wenn sie Endverbraucher-Produkte herstellen, die unter die EU-Richtlinie 2024/1799 fallen: etwa Haushaltsgeräte (Waschmaschinen, Geschirrspüler), elektronische Displays oder Mobiltelefone. Für das Gros der tekom-Community, das Industrieprodukte herstellt und dokumentiert, besteht erst einmal kein konkreter Handlungsbedarf.
Der Informationsentwickler in mir darf sich erst einmal wieder beruhigen. Wie beim Digitalen Produktpass gilt es, die Entwicklung im Auge zu behalten und rechtzeitig die Weichen zu stellen, sollte die Verpflichtung sich ausweiten. Wer jedoch zu seinen Produkten tatsächlich bis 2026 Reparaturanleitungen bereitstellen muss, hat jetzt alle Hände voll zu tun.
Artikel aus dem Hause doctima
Das geht zu weit
Markus Nickl, technische kommunikation 03/2025, S. 27-28
Minimalismus in der Technischen Kommunikation kann Verständlichkeit und Usability verbessern, birgt aber auch Risiken. Markus Nickl zeigt drei problematische Bereiche auf: Erstens kann übermäßiges „Aufräumen“ dazu führen, dass Informationen versteckt statt strukturiert werden – Nutzer:innen finden Funktionen nicht mehr dort, wo sie diese erwarten. Zweitens kann zu starke Abstraktion wichtige Details verschweigen, wie bei Strichzeichnungen, die Farb- oder Oberflächeninformationen weglassen. Drittens können etablierte Symbole wie das Diskettensymbol durch abstrakte Alternativen ersetzt werden, obwohl sie bereits gut verstanden werden.
Minimalismus ist ein mächtiges Werkzeug für bessere Verständlichkeit, doch die Balance zwischen „möglichst weit“ und „zu weit“ ist entscheidend. Eine sorgfältige Abwägung zwischen Zielgruppenbedürfnissen und Kommunikationszielen bleibt unerlässlich.
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!
Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH