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Mit dem neuen Heft der technischen kommunikation kommen die Freunde des gepflegten Tautogramms auf ihre Kosten und natürlich auch die Fans von Metadaten. Mehr Möglichkeiten mit Metadaten – wenn das nicht unser Thema ist!
Und wem ein Blick auf Metadaten und die Termextraktion mit KI noch nicht reicht: Medienneutralität steht auch auf der Liste. Markus Nickl schreibt über Modularisierung, CMS und wie die Grammatik da hineinspielt.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 01/2025 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
Metadaten für Einsteiger
Dr. Martin Ley, Sofia Darie, technische kommunikation 01/2025, S. 11-15
Drei Punkte aus Martin Leys Artikel möchte ich hervorheben. Wie wichtig sie sind, erfahren wir täglich in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden – wenn wir Metadatenkonzepte erstmals aufsetzen oder das bestehende Inventar an Metadaten aufräumen und neu konzipieren.
Punkt Nr. 1. Auch wenn Sie als Technische Redaktion erst starten – Sie müssen das Ziel kennen, das Sie mithilfe der Metadaten erreichen möchten.
Zweiter Punkt: Wenn der große Rahmen geklärt ist, können Sie tatsächlich klein anfangen. Es bringt nichts, sofort alle möglichen Metadaten auf Vorrat anzulegen, wenn Sie sie im Informationsprozess aktuell noch gar nicht benötigen.
Und drittens: Bei aller Besonderheit der eigenen Produkte – Metadaten und Metadatenkonzepte müssen kompatibel sein mit den sich jetzt etablierenden Standards wie dem iiRDS.
Kleiner weiterführender Lesetipp noch: Unser Whitepaper „Digitalisierung Schritt für Schritt“ ist ein probater Wegbegleiter auf dem Weg zu einem passgenauen Metadatenkonzept.

Edgar Hellfritsch
CEO
Eine Reise mit Metadaten
Susanne Kloke, technische kommunikation 01/2025, S. 16-23
In ihrem Artikel “Eine Reise mit Metadaten” beschreibt die Autorin, wie sie und ihr Team sich nach Einführung eines CCMS in die Welt der Metadaten eingearbeitet haben. Basierend auf der PI-Klassifikation und den Möglichkeiten des CCMS gewannen sie nach und nach Effizienz und konnten schließlich mit einer digitalen Publikationsplattform neue Wege beschreiten.
Die Autorin gibt hilfreiche Tipps, wie man Ziele Schritt für Schritt erreichen und dabei Umwege vermeiden kann. Insgesamt ein sehr motivierender, hilfreicher Artikel für Einsteiger.
Interessant fand ich, dass auch das Team der Autorin beim Thema Digitale Publikation sehr schnell den Abgleich ihres Datenmodells mit anderen Modellen im Unternehmen erkannt hat. Hier bestätigt sich, dass Digitalisierung immer damit anfangen muss, dass Leute miteinander reden.

Lena Krauß
Terminology & Translation Expert
Prompt zur Extraktion
Jasmin Nesbigall, technische kommunikation 01/2025, S. 30-34
Jasmin Nesbigall stellt ihren Test zur KI-Tauglichkeit bei der Terminologieextraktion mit Chat-GPT vor und vergleicht die Ergebnisse mit den bisherigen Methoden: manuelle Extraktion durch den Menschen und toolgestützte Extraktion mithilfe von Expertentools. Spannend und entgegen meiner Erwartung war für mich die Erkenntnis, dass naive Prompts ohne eine Spezifizierung der Aufgabe oder des Sachgebiets besser funktionierten als spezifischere Prompts. Wiederum übereinstimmend mit meiner Erwartung ist die Erkenntnis, dass der Output mit weiteren Anweisungen verbessert werden kann (und muss). KI liefert schnelle Ergebnisse, aber die grundsätzlichen Nachteile bleiben im Artikel nicht unerwähnt: Datensicherheitsaspekte, Verlässlichkeit der Ergebnisse, Halluzinationen und fehlende Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.
Für mich zeigen die Tests einen guten ersten Überblick über den Stand der Technik und einen Vergleich der bisherigen Möglichkeiten – welche letztendlich geeignet sind, hängt von den Beteiligten, der Datenausgangslage, den Datensicherheitsvorgaben und der bestehenden Systemlandschaft ab. Keinesfalls sollte man sich der Illusion hingeben, man bekäme nun eine kostenlose, schnelle und qualitativ hochwertige Möglichkeit, Terminologie zu bekommen, ohne selbst Hirnschmalz in die Aufgabe stecken zu müssen. Ebenfalls nicht unerwähnt bleibt die Tatsache, dass Terminologieextraktion einen hohen Initialaufwand mit sich bringt, sodass ich bei der Umsetzung zuerst infrage stelle, ob der Aufwand den gewünschten Nutzen bringt, oder ob man nicht peu à peu z. B. während der Bearbeitung der technischen Dokumentation in überschaubaren Häppchen arbeitet und mit menschlicher Intelligenz vorgeht.
Artikel aus dem Hause doctima
Medienneutral ohne Grenzen
Markus Nickl, technische kommunikation 06/2024, S. 28-29
Wer kennt das nicht: Man schreibt einen Text, zerlegt ihn in Module und plötzlich ergeben die Verweise keinen Sinn mehr? Genau diesem Problem widmet sich Markus Nickl in seinem aktuellen Artikel und nimmt dabei unsere sprachlichen Alltagsbegleiter – Artikel und Pronomen – unter die Lupe. Die kleinen Wörtchen „der“, „die“, „das“ oder „er“, „sie“, „es“ können beim Modularisieren richtig Ärger machen, besonders wenn sie sich auf etwas beziehen, das plötzlich in einem anderen Modul steckt.
Markus Nickl rät daher, beim Schreiben im Redaktionssystem gleich an die spätere Modularisierung zu denken und lieber einmal mehr den vollen Begriff zu wiederholen, als sich auf Pronomen zu verlassen. Und wenn’s mal wieder schnell gehen muss: Einfach die Anfänge und Enden der Module checken – dort lauern die meisten Fallstricke!
Haben Sie die neueste Ausgabe der tekom-Zeitschrift schon gelesen? Wir freuen uns auf den Meinungsaustausch mit Ihnen!
Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH